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Im Notfall gibt es keine Grenze

20.09.2010, 14:46 Uhr

Rettungsdienste in Konstanz und Kreuzlingen in enger Kooperation

Der Landkreis Konstanz sowie der benachbarte Kanton Thurgau (Schweiz) verfügen jeweils über leistungsfähige Rettungsdienste. Dennoch kommt es vor, dass die Kapazitäten der Rettungsdienste im jeweiligen Land aufgrund von Einsatzspitzen oder bei Unfällen mit mehreren Verletzten an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Am Rande der letztjährigen Tagung der Rettungsdienste in der Bodenseeregion unter Schirmherrschaft der Internationalen Bodenseekonferenz vereinbarten die Rettungsdienste in Konstanz und Kreuzlingen im Januar letzten Jahres mit breiter politischer Zustimmung eine enge Kooperation in der Notfallrettung.

„Rettung Konstanz 19/83/1 von Leitstelle Konstanz, kommen …“ – wenn dieser Funkspruch aus dem Äther dringt, rückt meist ein Rettungswagen zu einem Notfalleinsatz aus. Das besondere in diesem Fall ist aber, dass das alarmierte Fahrzeug ein Thurgauer Kennzeichen hat und am Kreuzlinger „Herz-Neuro-Zentrum Bodensee“ stationiert ist. Innerhalb weniger Minuten erreicht der Kreuzlinger Rettungsdienst nahezu jeden Stadtteil von Konstanz und ist damit bei Bedarf fast so schnell am Einsatzort wie einer der Konstanzer Rettungswagen. Bis zu sechs Rettungswagen und zwei Notarztfahrzeuge können von der Sanitätsnotrufzentrale in Frauenfeld oder der Integrierten Rettungsleitstelle Konstanz im Raum Konstanz-Kreuzlingen auf Knopfdruck alarmiert werden. Politische Hauptinitiatoren dieses grenzüberschreitenden Rettungskonzeptes waren der Landtagsabgeordnete Andreas Hoffmann sowie der Thurgauer Regierungsrat Bernhard Koch und der Konstanzer Landrat Frank Hämmerle. Bei Letzterem war dieses Thema in zweierlei Hinsicht richtig platziert. Zum einen liegt die Sicherstellung der Notfallrettung im Landkreis Konstanz beim Landratsamt, zum anderen ist Frank Hämmerle auch Vorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes im Landkreis Konstanz.

Rund 40 Mal rückten die Retter links und rechts der Grenze seit Januar letzten Jahres zu Einsätzen ins Nachbarland aus. In allen Fällen war es möglich, bei Anfragen des anderen Rettungsdienstes einen Rettungswagen oder ein Notarztfahrzeug zu entsenden. Diese Zahlen machen aber auch deutlich, dass keiner der beiden Rettungsdienste mit 40 Einsätzen in eineinhalb Jahren ein zusätzliches Fahrzeug auch nur annähernd kostendeckend betreiben könnte. Die Geschäftsführer des DRK und der Kreuzlinger RescueMed Patrik Lauinger und Martin Costa sind sich daher einig in ihrer Einschätzung über die Zusammenarbeit: „Von dieser Kooperation profitieren wir alle gleichermaßen – am meisten aber die Notfallpatienten in unserer Region.“

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