Die DRK-Rettungsdienstschule Schleswig-Holstein führte am vergangenen Samstag erstmalig ein „Barcamp“ für in der Ausbildung tätige Rettungsdienstler durch. Ein „Barcamp“ ist ein offener Workshop, bei dem Ablauf und Inhalte von den Teilnehmern selbst bestimmt werden. Aus dem Themenspektrum „Immobilisations- und Rettungstechniken“ konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Schwerpunkte selbst wählen und ohne fest vorgegebenen Zeitplan bearbeiten.
Ziel der Veranstaltung war der gegenseitige Austausch von Wissen und Erfahrungen aus der Einsatzpraxis. Verschiedene Vorgehensweisen zur Rettung und Immobilisation wurden ohne zeitliches Limit diskutiert und ausprobiert. Dadurch sollen Handgriffe und Abläufe für die Ausbildung und die Einsatztätigkeit optimiert werden. Mit neun Lehrrettungsassistentinnen und Lehrrettungsassistenten sowie einer Notärztin aus vier verschiedenen Rettungsdiensten wurde der Teilnehmerkreis bewusst klein gehalten, um einen intensiven Austausch zu gewährleisten. Dadurch konnten sich alle Teilnehmer in die verschiedenen Themen einbringen.
Ein Schwerpunkt des „Barcamps“ war die Erarbeitung von sogenannten Best Practices (in etwa: „Paradebeispiele“) für die schonende Befreiung kritisch verletzter Kinder aus Kindersitzen. Weitere Themen waren die Immobilisation mit dem Spineboard, die Rettung aus Pkw und Lkw ohne Unterstützung der Feuerwehr sowie die Anwendung der Beckenschlinge. Dabei wurden die Methoden jeweils direkt ausprobiert und anschließend diskutiert, um sie bei Bedarf auch modifizieren zu können. Alle Teilnehmenden beurteilten das Barcamp als sehr nützlich. Zukünftig sollen weitere Veranstaltungen in diesem Format stattfinden – unter anderem zum Atemwegsmanagement und besonderen internistischen Fallsituationen.