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Innovative und intelligente Lösungen für den Katastrophenfall

07.06.2011, 12:43 Uhr

Foto: Diretto

„Programmieren für die Menschlichkeit“

Am vergangenen Wochenende fand in Berlin bereits zum zweiten Mal der „Random Hacks of Kindness“ (RHoK), zu deutsch „Programmieren für die Menschlichkeit“, statt. Im Betahaus Berlin beteiligten sich 70 IT-Experten, darunter 10 Frauen, am deutschen Teil des ausgebuchten internationalen Events, in dessen Fokus in diesem Jahr Katastrophen und der Klimawechsel standen. Gleichzeitig suchten 1.100 Hacker im Rahmen der globalen Veranstaltung in rund 30 weiteren Ländern, u.a. in Basel, Melbourne, Seattle und Torondo, nach Lösungen für 120 Probleme in der internationalen Katastrophenhilfe und der Prävention. 57 wurden gefunden, die zukünftig weiterentwickelt werden sollen. Zusammen mit Google, Microsoft, NASA, Weltbank und Yahoo wurde nach Optimierungen gesucht. Alleine in Deutschland unterstrichen hochkarätige Sponsoren wie CSC, Bearingpoint, Dataport, Microsoft Deutschland, SpacialDB und Xing sowie die Bertelsmann-Stiftung und Fritz Kola die Beutung der Veranstaltung. Unterstützung erfolgte durch Caritas International, Gouvernement 2.0 Netzwerk Deutschland, Open Data Netzwerk, Open Knowledge Foundation sowie die Senatsverwaltungen für Inneres und für Gesundheit. Nicht zuletzt unterstützten auch die Verkehrsbetriebe Berlin-Brandenburg das humanitäre IT-Event, das neben einem Laptop und Programmierkenntnissen keine weiteren Vorgaben an die engagierten Teilnehmer stellte.

Im deutschen Teil erhielt den ersten Preis eine von der Berliner Senatsverwaltung für Inneres gewünschte Android-Anwendung für den Not- und Katastrophenfall. Damit können einerseits Mitarbeiter und Einsatzkräfte schnell und automatisch alarmiert und informiert werden, andererseits besteht die Option der Bestätigung von Informationen und die Übersendung von Daten, wie z.B. das Eintreffen in der Behörde bzw. in der Einrichtung. Mit dem zweiten Preis wurde die Weiterentwicklung eines Notfall-App mit der Möglichkeit zur Kommunikation zwischen Leitstelle und Ersthelfern ausgezeichnet, die mit Erste-Hilfe-Hinweisen optimiert wurde. Eine Überflutungsvisualisierung, das so genannte „Killing Spree“, erhielt den dritten Preis. Die Software mit der Berliner Simulation besitzt eine hervorragende Übertragbarkeit auf andere Großstädte und bietet deshalb die Möglichkeit zur Prävention und Planung an anderen Flüssen. Einen vierten Preis gab es für ein Wetter-Mashup, mit dem es möglich werden soll, dass Informationen der Wetterdienste in einem einheitlichen Format und nicht mehr in verschiedenen Formaten dargestellt werden. Interessant ist auch das Geiger Crowd mit einer Karte und Strahlungsdaten, mit dem radioaktive Belastungen und Verstrahlungen dargestellt werden kann. Als besonders herausragend ist das im Vorjahr entwickelte Caritas Germany Mapping System zu bezeichnen, deren elektronische Landkarte  nach dem Tsunami in Japan eingesetzt und in diesem Jahr weiterentwickelt wurde. Der RHoK stellt eine bedeutsame und interaktive Plattform zur Prävention und Bewältigung von Notfällen, Krisen und Katastrophen auf IT-Basis dar, was der Einsatz einer Software nach der Katastrophe in Japan und praktikablen Lösungen eindrucksvoll unterstreichen. (Scholl)

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