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Integrierte Leitstelle für das Saarland in der Warteschleife

24.08.2009, 12:09 Uhr

Foto: H. Scholl

Feuerwehr und Rettungszweckverband streiten

Die Einrichtung von Integrierten Leitstellen (ILS), in der alle nichtpolizeilichen Hilfeersuchen unter dem Notruf 112 auflaufen und die Gefahrenabwehr koordiniert wird, ist heutzutage Standard. Die Ausnahme sind Teile Baden-Württembergs und das Saarland, wo es bis dato weder ILS noch die Umsetzung der 112 gibt. Nach dem Landesgesetz zur Errichtung einer ILS im Saarland sollte diese bereits zum Beginn dieses Jahres in Dienst gestellt werden. Während der Rettungszweckverband (RZV) Saar die Einrichtung einer ILS in den Räumlichkeiten der heutigen RLS „Winterberg“ favorisiert, drängen die Feuerwehren auf die Einrichtung einer ILS bei der Haupteinsatzzentrale (HEZ) der Berufsfeuerwehr Saarbrücken. Als Lösung ist die Vernetzung der beiden Leitstellen fokussiert worden, was aber von den Feuerwehren abgelehnt wird, die die ILS an einem einzigen Standort haben wollen, wie dies bundesweit auch der Fall ist.

 

Der Landesfeuerwehrverband (LFV) Saarland hat am vergangenen Samstag auf einer außerordentlichen Delegiertenversammlung in einer Resolution die zügige Umsetzung des Landesgesetzes und damit die Einrichtung einer ILS bis zum Jahresende gefordert. Dazu der LFV-Vorsitzende Detlef Köberling: „Wir plädieren dabei für eine echte Einstandortlösung.“ Demgegenüber stellt der Geschäftsführer des RZV Saar, Bernhard Roth, deutlich heraus, dass sich dies nicht mit den gesetzlichen Vorgaben decken würde und deshalb auch nicht möglich sei. Da der RZV Saar und die Feuerwehr über unterschiedliche Systeme verfügen, würde eine Umstellung auf ein System im siebenstelligen Bereich liegen, betonte Roth.

 

RETTUNGSDIENST wird in einer der kommenden Ausgabe für die Entwicklung der ILS des Saarlandes ausführlich berichten. (Scholl)

 

 

 

 

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