Internationale Seeschifffahrts- und Luftfahrtexperten aus allen Erdteilen haben in dieser Woche in der Zentrale der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Bremen getagt. Einmal mehr hat der Seenotrettungsdienst der unabhängigen, nicht-staatlichen DGzRS damit besondere Anerkennung auf höchster internationaler Ebene erfahren. Die gemeinsame Arbeitsgruppe für Suche und Rettung der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (International Maritime Organisation) und der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (International Civil Aviation Organization) hat sich auf gemeinsame SAR-Standards, -Verfahren und -Techniken (SAR = Search and Rescue) geeinigt. Bei der aktuellen Tagung in Bremen standen die Erfahrungen damit und künftige Entwicklungen auf dem Programm, um die Zusammenarbeit maritimer und fliegerischer SAR-Dienste weiter zu verbessern. Grundlagen der 1993 gegründeten Arbeitsgruppe sind die internationalen Übereinkommen zum Schutz des menschlichen Lebens auf See und die gemeinsam erarbeiteten Verfahren der Suche und Rettung. Zum ersten Mal fand die jährliche Tagung bei der DGzRS in Bremen statt. Der DGzRS-Geschäftsführer und Leiter des Rettungsdienstes Kapitän Udo Helge Fox begrüßte über 50 Teilnehmer aus allen Erdteilen. Fox ist zugleich geschäftsführendes Vorstandsmitglied der International Maritime Rescue Federation, des Zusammenschlusses der Seenotrettungsdienste.
Die DGzRS ist in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee zuständig für Suche und Rettung auf See. Sie unterhält dazu eine Flotte von 61 Rettungseinheiten zwischen der Emsmündung im Westen und dem Stettiner Haff im Osten. Ihre 186 fest angestellten und über 800 freiwilligen Seenotretter fahren jährlich gut 2.000 Einsätze. Die Seenotleitung Bremen (Maritime Rescue Coordination Centre) der DGzRS ist die nationale Leitstelle für alle maritimen Such- und Rettungseinsätze in Deutschland, zugleich aber auch in über 200 Fällen jährlich im Interesse der deutschen Schifffahrt im Ausland unterstützend oder initiativ tätig.