Für ihr „Emergency Airdrop“ wurde Adrienne Finzsch, Designstudentin an der Hochschule Darmstadt, nun zur Deutschland-Siegerin des James Dyson Award 2012 gekürt. „Emergency Airdrop“ (Notabwurf) ist ein Hilfsgut-Abwurfsystem mit dem Ziel, notleidenden Menschen in Katastrophengebieten uneingeschränkt Hilfsgüter zukommen zu lassen (IM EINSATZ berichtete). Zentrales Element des „Emergency Airdrop“ ist ein mit Hilfsgütern bestückter Container, der in ein Drei-Flügel-System eingebunden ist. Inspiriert durch den Aufbau von Flügelsamen aus der Natur wird der Luftwiderstand während des Falls genutzt, um das Objekt in Autorotation zu versetzen. So wird Auftrieb erzeugt, der wiederum die Sinkgeschwindigkeit verringert und eine relativ sanfte Landung ermöglichen soll.
Container und Flügelsystem lassen sich durch wenige Arbeitsschritte miteinander verbinden. Mithilfe eines Gabelstaplers wird der Container durch eine der drei seitlichen Öffnungen des Flügelsystems eingeführt und ins Gesamtsystem eingespannt. Im Frachtflugzeug wird der Raum durch die dreieckige Grundform optimal genutzt, pro Flugeinsatz können so 33 Prozent mehr Güter befördert werden.
In der Mitteilung der Jury heißt es: „Das Projekt adaptiert ein spannendes Natur-Phänomen [...] äußerst sinnvoll für die Entwicklung dieses Hilfsgutabwurf-Systems, mit dem notleidende Menschen schnell und kostengünstig versorgt werden können.“ Adrienne Finzsch hat sich zusammen mit den neun weiteren Nachwuchsdesignern aus Deutschland nun auch für die internationale Runde des Award qualifiziert, in der die besten Projekte aus jedem der 18 teilnehmenden Länder von Ingenieuren und einer internationalen Jury bewertet werden. Der Gewinner wird von Sir James Dyson persönlich ausgewählt und am 8. November 2012 bekannt gegeben. Das Preisgeld beträgt 20.000 Pfund, das zu gleichen Teilen an den Sieger und sein Universitätsinstitut geht. Benannt ist der Preis nach dem britischen Industriedesigner und Unternehmer Dyson.