Welche Risikofaktoren den Verlauf von Covid-19-Erkrankungen in einem Klinikum bestimmen, wurde am Universitätsklinikum Freiburg näher untersucht. In der in Kooperation mit dem Institut für Medizinische Biometrie und Statistik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg durchgeführten Studie wurden die Behandlungen von insgesamt 213 Covid-19-Patientinnen und -Patienten analysiert. Vom 25. Februar bis zum 8. Mai 2020 waren die Betroffenen im Schnitt 65 Jahre alt, 61% waren männlich. Insgesamt wurden 70 der Betroffenen auf Intensivstation behandelt, 57 von ihnen mussten beatmet werden, 23 waren zeitweise an eine Lungenersatzmaschine angeschlossen. Mitte Juni waren 161 Betroffene entlassen und 51 verstorben. Die Wahrscheinlichkeit, innerhalb von 90 Tagen zu sterben, lag bei insgesamt 24% und war stark vom Alter und Geschlecht der Patientinnen und -Patienten beeinflusst. Auf den Intensivstationen lag die Sterbewahrscheinlichkeit bei 47%, unter den künstlich Beatmeten bei 57%. Zu den häufigsten Komplikationen bei den Intensivpatientinnen und -patienten gehörten Mehrorganversagen, häufig mit dialysepflichtigem Nierenversagen, septischer Schock sowie Lungenembolien.
Am Universitätsklinikum Freiburg wurden zeitweise deutschlandweit die meisten Covid-19-Patientinnen und Patienten behandelt. Zudem zählt das Klinikum bei der Behandlung von akutem Lungenversagen (ARDS) und in der Beatmung mit Lungenersatzmaschinen (ECMO) zu den führenden. Die Studie ist jetzt hier vorab veröffentlicht worden.