Vorschläge für eine Reform des Rettungsdienstsystems
Die Johanniter-Unfall-Hilfe hat konkrete Vorschläge für eine Reform des bestehenden Rettungsdienstsystems erarbeitet und einem Positionspapier veröffentlicht, das sie in dieser Woche an Prof. Dr. Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit, übergeben haben. Es soll dazu dienen, im Dialog mit der Politik „das System so zu verbessern, dass die Versorgung der Patientin oder des Patienten wieder in den Mittelpunkt rückt“, wie Kevin Grigorian, Geschäftsbereichsleiter Rettung & Medizinische Dienste in der Johanniter-Bundesgeschäftsstelle erläuterte.
Um eine Überlastung des Rettungsdienstsystems zu vermeiden, schlägt die Hilfsorganisationen folgende Lösungsansätze vor:
- Etablierung einer Gesundheitsleitstelle mit der Möglichkeit, dem Patienten die geeignete Versorgungsstruktur zuzuweisen, bereits am Telefon telemedizinisch zu unterstützen und bei tatsächlichem Bedarf vor Ort verschiedene Rettungsmittel mit unterschiedlichen Prioritätsstufen zu alarmieren
- eine sektorenübergreifende präklinische Versorgung: Die Akteure im Gesundheitssystem müssen so vernetzt und in ihren Kompetenzen so ertüchtigt werden, dass sie über ihre aktuellen Arbeitsbereiche hinausreichende Aufgaben erledigen können und so z.B. der Rettungsdienst auch die ambulante Versorgung von Dauerkathetern vor Ort selbst durchführen kann.
- Optimierung der möglichen Anlaufpunkte: Um die Notaufnahmen zu entlasten, sollte der Rettungsdienst Menschen mit einfacheren Krankheitsbildern auch in ambulante Strukturen, z.B. Arzt- oder Bereitschaftspraxen oder in andere geeignete Versorgungseinrichtungen transportieren dürfen.
Das Positionspapier der Johanniter kann hier heruntergeladen werden.