Im Rettungsdienstbereich Stadt- und Landkreis Karlsruhe wurden im vergangenen Jahr die Hilfsfristen nicht eingehalten. Das geht aus der Antwort des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration auf eine Kleine Anfrage der CDU-Abgeordneten Joachim Kößler, Christine Neumann und Ulli Hockenberger hervor (Drucksache 16/1865). Demnach traf ein RTW oder NEF als erstes Rettungsmittel nur in 90,7% der Fälle innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen 15 Minuten ein. Der Notarzt war lediglich in 88,5% der Fälle pünktlich vor Ort. Aus der Antwort geht auch die Steigerungsrate der Einsätze in diesem Rettungsdienstbereich hervor. Waren es im Jahr 2013 noch 28.516 RTW-Einsätze, betrug ihre Zahl nur zwei Jahre später 37.565. Das entspricht einer Steigerung von 31,7%. Die Zahl der Notarzteinsätze ist im selben Zeitraum nur geringfügig gestiegen.
Der Bereichsausschuss für den Rettungsdienstbereich Stadt- und Landkreis Karlsruhe habe bereits auf die Entwicklung reagiert und die Mehrzweckfahrzeugstrategie durch Trennung von Notfallrettung und Krankentransport seit dem 1. Januar 2017 abgelöst. Daneben seien zusätzliche Ausweitungen bei den Vorhaltungen beschlossen worden. Demzufolge ist in der Rettungswache Karlsruhe-Mitte Stationierung ein zweites NEF, in der Rettungswache Langensteinbach ein NEF und in der Rettungswache Philippsburg ein NEF sowie zwei RTW stationiert worden. Die Personalvorhaltestunden seien insgesamt um 72.868 erhöht worden. Gleichzeitig sollen auch Kapazitäten für Krankentransporte bei Nacht und an Wochenenden geschaffen worden sein. Insgesamt würden im Rettungsdienstbereich Stadt- und Landkreis Karlsruhe träger- und leistungserbringerübergreifend 40 Stellen noch zu besetzen sein. Dabei handele es sich zumeist um Stellen für Rettungssanitäter.