Wie die Nordwest Zeitung aus Oldenburg in ihrer Ausgabe vom 02.08.04 berichtet, ist die großräumige Alarmierung im Katastrophenfall über Handys oder andere Kommunikationsmittel keineswegs so utopisch, wie sie auf den ersten Blick erscheint. Im vergangenen Jahr waren von der Zentrale bei Frankfurt flächendeckend Funk-Warnsignale auf alle Typen von Funkuhren und auch große Industrieuhren in Betrieben übertragen worden – der Versuch verlief erfolgreich, die Ergebnisse werden zurzeit ausgewertet.
Die Katastrophen-Warnung über Sirenen gehört heute der Vergangenheit an: Von einst 2450 Sirenen aus dem Zivilschutz-Netz des Bundes im Bezirk sind heute nur noch rund 700 zur Brandalarmierung in den Landkreisen in Betrieb. Die Vorteile einer Alarmierung über das Handy sind offensichtlich, denn schon heute gibt es mehr Mobiltelefone als Festnetz-Anschlüsse, was bspw. dazu führt, dass die Lage- und Führungszentrale im Bezirk im Katastrophenfall Warnungen und Hinweise über Rundfunk und Fernsehen erheblich schneller absetzen kann als früher. Eine wirklich flächendeckende direkte Warnung aller Bürger, wie sie zu Sirenenzeiten existiert hatte, gibt es allerdings noch nicht. Zwar ist die neue Form der Alarmierung deutlich schneller und kostengünstiger als der Einsatz der Sirene, birgt aber auch technische und eventuelle rechtliche Probleme.
Um Informationslücken zu vermeiden, ist Solidarität bei der Alarmierung per Handy mehr denn je gefragt: Jeder, der die Warnung per Mobiltelefon mitbekommt, muss sofort auch seinen Nachbarn informieren. Der Rotkreuz-Landesverband Oldenburg nutzt im Katastrophenfall zur Alarmierung die klassischen Mittel wie Telefon und Fax, eine Alarmierung per Funk über die Feuerwehrtechnischen Zentralen der Landkreise ist zusätzlich möglich.
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