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Katastrophenhelfer werden immer öfter angegriffen

17.08.2020, 15:48 Uhr

Foto: D. Aloisi, Italienisches Rotes Kreuz

Welttag der Humanitären Hilfe


Anlässlich des Welttages der Humanitären Hilfe am 19. August teilt das Deutsche Rote Kreuz mit, dass Helfer bzw. Gesundheitspersonal, das zur Eindämmung der Corona-Pandemie eingesetzt wird, in den zurückliegenden Monaten in verschiedenen Ländern vermehrt Opfer von verbaler und/oder körperlicher Gewalt wurde. Zwischen dem 1. Februar und dem 3. August dieses Jahres hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen 611 Vorfälle in 40 Ländern Afrikas, Amerikas, Asiens und des Mittleren Ostens registriert. Sie alle stehen im Zusammenhang mit Covid-19-Einsätzen. Dabei wurden Ärzte und Pflegekräfte u.a. mit Bleichmittel übergossen sowie mit Metallstangen und Steinen attackiert. Darüber hinaus ist sogar ein tödlicher Angriff auf einen Rettungswagen bekannt. Helfer, die über die Krankheit aufklären wollten, gerieten in den Verdacht, das Virus selbst zu verbreiten. Als Folge sahen sie sich Ausgrenzung und Bedrohung sowie Vertreibung ausgesetzt.

Vielfältige Gründe dafür sind häufig Angst vor Ansteckung, aber auch Stress durch Ausgangsbeschränkungen sowie Trauer und Wut beim Verlust von Angehörigen. Das DRK stellt deutlich heraus, dass die Angriffe Auswirkungen auf die körperliche und mentale Gesundheit der Helfer haben, die geschützt werden müssen. Vor diesem Hintergrund mahnt das DRK, die humanitären Helfer im Rahmen ihrer Tätigkeit nicht zu stigmatisieren sowie Angriffe auf sie zu stoppen. Dazu bezieht DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt eindeutig Position: „Diese Menschen riskieren ihre eigene Gesundheit für uns alle, indem sie Covid-19-Patienten behandeln und eine Weiterverbreitung des Virus verhindern. Sie dürfen nicht dafür bestraft werden, dass sie sich in solch einer herausfordernden Situation mit ganzer Kraft für andere Menschen einsetzen.“ Diese Forderung gilt jedoch nicht nur für die Covid-19-Pandemie, sondern allgemein, da Helfer immer wieder gezielt in Konfliktregionen verletzt oder getötet werden, was ein Verstoß gegen das Humanitäre Völkerrecht darstellt. (Scholl)

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