Nach den schweren Überschwemmungen im Norden Indiens und in Nepal kommt auch Unterstützung vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) für den indischen Katastrophenschutz. Satellitenbilder der betroffenen Gebiete von TerraSAR-X stellt das DLR den Einsatzkräften vor Ort zur Verfügung. Die indische Regierung hatte die „International Charter on Space and Major Disasters“, deren Mitglied die DLR seit dem Jahr 2010 ist, eingeschaltet und um Hilfe gebeten. „Nach einer Aktivierung der Charta stellen wir unsere Satellitendaten schnellstmöglich kostenfrei zur Verfügung. So leisten wir Krisenhilfe aus dem All für die Menschen in den betroffenen Regionen auf der Erde", betont Jens Danzeglocke, der als derzeitiger Charta-Sekretär im DLR Raumfahrtmanagement die deutschen Beiträge zu dem internationalen Zusammenschluss von 15 Raumfahrtagenturen koordiniert.
Das Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) des DLR in Oberpfaffenhofen hat direkt nach dem Hilfeersuchen die Neukommandierung des Satelliten veranlasst und liefert nun Satellitenbilder nach Indien, die von Fachleuten vor Ort dann mit Kartenmaterial zusammengeführt werden. So können die Einsatzkräfte erkennen, wo Ortschaften von den Wasserfluten weggerissen wurden oder Gebirgstäler von der Außenwelt abgeschnitten sind.
Die Lage in Indien ist jüngsten Informationen zufolge weit schlimmer als zunächst angenommen. Die heftigen Regenfälle überraschten die Menschen in den Katastrophengebieten. Durch die Fluten sollen bisher mehr als 1.000 Menschen ums Leben gekommen sein, zehntausende werden noch vermisst. Auch das Militär ist mit über 10.000 Soldaten im Einsatz. Besonders schlimm sind die Auswirkungen in dem gebirgigen Bundesstaat Uttarakhand, wo es zu Überschwemmungen des Ganges und seiner Nebenflüsse kam. Von dieser Region hat der deutsche TerraSAR-X in den letzten Tagen Aufnahmen gemacht.
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