Die Katastrophenschutzkontingente der BRK-Bezirksverbände Unterfranken und Oberfranken veranstalteten am Freitag und Samstag den 9. und 10. Juli 2010 eine groß angelegte Katastrophenschutzübung, über die wir bereits vergangene Woche berichteten. Unter dem Titel „Frankentornado 2010“ übten mehr als 500 Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen, der Feuerwehr und des THWs mit etwa 230 Mimen den Ernstfall. Nachdem einige Einsatzkräfte und Verletztendarsteller aufgrund der extremen Hitze am Samstag (Temperaturen von nahezu 40 ºC) an die Grenze ihrer Belastungsfähigkeit gekommen sind, wurde die Übung ca. zwei Stunden nach Übungsbeginn abgebrochen. Zwei Helfer mussten zur weiteren Versorgung ambulant in die Klinik gebracht werden. Zehn weitere Ehrenamtliche wurden von den Kolleginnen und Kollegen vor Ort versorgt. Alle Betroffenen konnten am Samstag mit Ihren Einsatzeinheiten wohlauf und gesund die Heimfahrt antreten. Wie Raimund Heiny, Bezirksbereitschaftsleiter des BRK-Bezirksverbandes Unterfranken betont, kann und darf es nicht sein, dass eine Übung zum Ernstfall wird, wenn dies in irgendeiner Form zu vermeiden ist. „Hier ist zum richtigen Zeitpunkt eine richtige Entscheidung mit der notwendigen Sorgfalt getroffen worden“, so Heiny.
Uwe Kippnich, Fachbeauftragter für den Katastrophenschutz und Hauptorganisator dieser Übung: „Trotz des frühzeitigen Übungsendes zeigte die Übung sehr viele Aspekte auf, welche in Arbeitsgruppen ausgewertet werden und die entsprechenden Schlüsse müssen auch zukünftig umgesetzt werden.“ Alleine die Fachhochschule Köln konnte mehr als 1.200 Meßpunkte generieren und die Forscher des FZI, Forschungszentrum Informatik, sowie von der Uni Freiburg identifizierten viele Aspekte. Der Ablauf der Übung, insbesondere die Beeinträchtigung durch die Extremhitze hat sehr wichtige Erkenntnisse ergeben, welche sonst erst bei einem realen Großeinsatz aufgefallen wären. „Wir werden alle daraus lernen können. Es gilt vorhandene Konzepte zu überdenken und zu modifizieren. Wir können beispielsweise Zelte heizen, wie aber können wir sie auch kühlen? Eine von vielen Fragen, die uns die nächste Zeit beschäftigen werden“, so Rudi Cermak, Geschäftsführer der BRK-Bereitschaften und Katastrophenschutzbeauftragter des Bayerischen Roten Kreuzes. Insgesamt gesehen hat diese Übung einmal mehr gezeigt, dass die gemeinsame Arbeit aller Hilfsorganisationen, der Feuerwehr, des THW und der Polizei von einer außerordentlichen kameradschaftlichen Atmosphäre geprägt ist und die gemeinsame Bewältigung von Großschadenslagen funktionieren.