Samstagmorgen, eine Minute nach 10 Uhr. Bei den ehrenamtlichen Katastrophenschutzhelfern von Malteser Hilfsdienst (MHD) und Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Köln klingeln zeitgleich die Telefone: Ein Hotelschiff auf dem Rhein steht in Flammen, knapp hundert Hotelgäste mussten daher ihr Quartier verlassen stehen in der Novemberkälte. Wegen einer Messe sind in der ganzen Stadt keine weiteren Zimmer als Ersatz mehr zu bekommen. Dies war das Szenario einer Katastrophenschutzübung, zu der Malteser und ASB am vergangenen Samstag alarmiert wurden. Die Aufgabe: Aufbau und Betrieb eines Betreuungsplatzes für bis zu 500 Personen (BTP 500).
Neben einem Dach über dem Kopf und warmen Schlafplätzen waren für die Betroffenen des Hotelbrandes Verpflegung und die Versorgung mit sonstigen Bedarfsgegenständen wie Zahnbürsten und Handtüchern sicherzustellen. Unter den aufmerksamen Augen der Übungsbeobachter der Kölner Berufsfeuerwehr bauten die 75 Katastrophenschützer innerhalb kürzester Zeit in einem Schulzentrum im Kölner Norden rund 100 Feldbetten auf und richteten Informationsschalter sowie Ausgabestellen für Verpflegung und Bedarfsgegenstände ein. Auch Gesellschaftsspiele und Sportgeräte standen zum Zeitvertreib zur Verfügung.
Rund 80 Statisten mimten die betroffenen Hotelgäste und mussten registriert und verpflegt werden. Auch der Umgang mit medizinischen Notfällen unter den Betroffenen wurde geübt. Nach Ausgabe der Verpflegung, auch an die Einsatzkräfte, war die Übung gegen 14 Uhr beendet. Die Einsatzleitung zeigte sich mit dem Ablauf zufrieden. Die Zusammenarbeit zwischen Führungskräften und Helfern der beiden Hilfsorganisationen habe sehr gut funktioniert, gewiss habe sich an einzelnen Stellen auch Verbesserungspotenzial gezeigt. Malteser und ASB stellen seit den Umstrukturierungen im nordrhein-westfälischen Katastrophenschutz im vergangen Jahr gemeinsam die Betreuungsplatz-Bereitschaft der Stadt Köln.
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