Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) lässt derzeit prüfen, ob Bürger in Zukunft vor Großbränden, Überflutungen oder gar terroristischen Anschlägen auch über soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook gewarnt werden können. Das berichtet die WirtschaftsWoche auf ihrer Homepage. Demnach untersuchen derzeit Wissenschaftler, wie die Bürger die verschiedenen Web-Dienste nutzen und wo deren Vorteile als Kommunikationskanäle im Krisenfall liegen. Das Gutachten soll bis Mitte des Jahres vorliegen. Danach soll entschieden werden, ob das bestehende Warnsystem künftig durch Internet-Dienste ergänzt wird.
Aktuell nutzen Bund und Länder neben Sirenen das Fernsehen und den Hörfunk, um die Bevölkerung vor Katastrophen oder Anschlägen zu warnen. Aus dem Bundesinnenministerium heißt es, die Politik müsse auf den veränderten Medienkonsum reagieren. „Gerade junge Menschen sind häufiger im Internet und hören weniger Radio“, sagte ein Ministeriumssprecher. Die USA haben bereits ein ähnliches System installiert: Seit dem am 26. April das „National Terrorism Advisory System“ in Betrieb ging, können sie Terror-Alarm über spezielle E-Mail-, Twitter- und Facebook-Accounts auslösen. Die registrierten Nutzer erhalten über diese Seiten Nachrichten zu terroristischen Bedrohungen. Über 12.000 US-Bürger sind bereits Abonnenten der entsprechenden Kanäle. So ein Abonnement könnte Vorbild für die „Katastrophenwarnung 2.0“ in Deutschland werden.