Nach Aussagen von einzelnen Leistungserbringern im hessischen Rettungsdienst sei es gegenwärtig „etwas schwierig, ausgeschriebene Personalstellen zu besetzen.“ Dies geht aus der Antwort des Ministers für Soziales und Integration, Stefan Grüttner, auf eine Kleine Anfrage der Abg. Löber und Dr. Sommer (SPD) zur Nachwuchssituation der Rettungsdienste in Hessen hervor (Drucksache 19/3687). Schuld daran sei zum einen der Übergang vom Beruf des Rettungsassistenten zum Beruf des Notfallsanitäters. Da Hessen aber zu den Bundesländer gehört, die mit der Ausbildung schon im Jahr 2014 begonnen haben, könne man ab 2017 mit neuen Fachkräften rechnen. Dann werde sich die aktuelle Situation „wieder deutlich entspannen“. Zum anderen entstünden durch den demografischen Wandel ständig mehr Einsätze. Aber auch die Veränderung der Krankenhauslandschaft, die Verfügbarkeit vertragsärztlicher Leistungen (ärztlicher Bereitschaftsdienst) sowie der Wandel der Krankheitsbilder würden eine Rolle spielen.
Im Jahr 2015 waren im hessischen Rettungsdienst 1.181 Notärzte, 2.584 Rettungsassistenten, 348 Notfallsanitäter und 1.335 Rettungssanitäter beschäftigt. Im Jahr 2013 waren es noch 1.253 Notärzte, 3.155 Rettungsassistenten und 1.403 Rettungssanitäter. Allein die Zahl der Rettungskräfte sei allerdings wenig aussagekräftig, so der Minister, da es Vollzeit, Teilzeit, Aushilfskräfte, Ehrenamtliche etc. gebe. Ein allgemeiner bzw. flächendeckender Fachkräfte- bzw. Nachwuchsmangel im Rettungsdienst sei in Hessen derzeit nicht erkennbar. Das Ministerium geht davon aus, dass zur Bedarfsdeckung rund 300 neue Notfallsanitäter pro Jahr benötigt werden.