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Kein Umladen der Patienten mehr an der Grenze

01.10.2020, 11:13 Uhr

Foto: Pressestelle DRK/Wally Pruss

Kooperationsvereinbarung zum grenzüberschreitenden Rettungsdienst unterzeichnet


In Stettin haben Landrat Michael Sack, Vize-Landrat Jörg Hasselmann (beide Landkreis Vorpommern-Greifswald) und der Woiwode Tomasz Hinc (Westpommern, Polen) im Woiwodschaftsamt die Kooperationsvereinbarung zum grenzüberschreitenden Rettungsdienst unterzeichnet. Damit herrscht ab sofort Rechtssicherheit für Einsätze an der deutsch-polnischen Grenze, und das Umladen von Patienten gehört der Geschichte an. Hauptinhalte der Vereinbarung sind die Definition der Einsatzgebiete, ein Verzeichnis geeigneter Leistungserbringer und medizinischer Einrichtungen, die technische Kommunikation, Alarmierungswege, Bedingungen für die Übernahme von Einsätzen, die Sondersignal-Nutzung, Bedingungen für den Abschluss von Einsätzen, Dokumentation, Versicherung, Kosten sowie die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung.

Damit ist allerdings noch nicht alles geregelt. Jetzt gilt es, eine Infrastruktur zu schaffen, damit die notwendigen Prozesse bei der Umsetzung des Kooperationsvertrages effizient realisiert werden können. Dazu gehört u.a. ein gemeinsamer Flotten-Server für die Leitstellen in Greifswald und Stettin. Auch eine Funkerweiterung auf das jeweils andere Staatsgebiet ist vorgesehen. Zudem sollen bilinguale Hilfsmittel für die Kommunikation untereinander und für die elektronische Einsatzdokumentation eingesetzt werden. Keinerlei Rechtsgrundlage bis heute hat die Luftrettung in grenzüberschreitenden Angelegenheiten. Hierfür sollen gemeinsame Anstrengungen für eine Implementierung unternommen werden.

Bereits seit 2017 gibt es durch das Interreg-Projekt „inGrip“ enge Kontakte des Rettungsdienstes auf beiden Seiten der Grenze. Im Vorfeld der Kooperationsvereinbarung gab es schon fachsprachliche Schulungen von Rettungsdienstmitarbeitern auf beiden Seiten. Dazu haben sich Mitarbeiter der jeweiligen Rettungsdienste während gemeinsamer Simulationstrainingseinheiten im neuen Ausbildungszentrum in Misdroy (Polen) auf die Arbeit vorbereitet.

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