Heftige Diskussionen in der Rettungsdienstbranche hat ein Schreiben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn an Gerda Hasselfeldt, die Präsidentin des DRK, ausgelöst. Hasselfeldt hatte sich für eine Sonderzahlung für die Beschäftigten im Rettungsdienst angesichts der Covid-19-Pandemie ausgesprochen und den Minister gebeten, diese Initiative zu unterstützen. Spahn teilte der DRK-Präsidentin nun aber in einem öffentlich gewordenen Antwortschreiben mit, dass er sich außerstande sehe, diesem Anliegen zu entsprechen. Seine Begründung: Die Beschäftigten des Rettungsdienstes hätten zwar ihren Teil dazu beigetragen, dass es gelungen sei, die Auswirkungen der Pandemie in Deutschland zu begrenzen, aber „gleichwohl habe ich den Eindruck, dass sich das Einsatzaufkommen des Rettungsdienstes im Verlauf der Covid-19-Pandemie teilweise sogar verringert haben dürfte.“
Im Rettungsdienst wurde diese Äußerung Spahns zum Teil harsch kritisiert und löste eine heftige Debatte aus, die größtenteils in den sozialen Medien ausgetragen wurde. Der Minister verwies in seinem Schreiben auf die Zuständigkeit der „Träger der Rettungsdienste vor Ort“, die jederzeit „individuell und ortsbezogen““ Prämien für „besonders belastete und engagierte Beschäftigte“ zahlen könnten. Das DRK-Generalsekretariat wollte den Vorgang unter Hinweis darauf, dass es sich um „einen persönlichen Briefwechsel“ zwischen Hasselfeldt und Spahn handle, nicht näher kommentieren: „Wir schätzen das Engagement des Bundesgesundheitsministers für den Bevölkerungsschutz in Deutschland sehr, auch wenn wir in Detailfragen wie der Prämie für den Rettungsdienst manchmal unterschiedliche Positionen haben.“ (POG)