„Wie viele zusätzliche Notärzte bzw. Notarztstandorte wären nach Einschätzung der Landesregierung erforderlich, um ein Eintreffen des Notarztes innerhalb von 15 Minuten ab Eingang des Notrufs am Einsatzort in 95% der Notfälle zu garantieren und welche Kosten fielen dafür an?“ Das fragte die thüringische Landtagsabgeordnete Corinna Herold (AfD) die dortige Landesregierung (Drucksache 6/4906) und erhielt aus dem Ministerium für Inneres und Kommunales eine Antwort. Darin heißt es, dass dafür eine deutliche Erhöhung der Anzahl der Notarztstandorte und einsatzfahrzeuge sowie der Notärzte mit entsprechenden Kostensteigerungen zulasten der Kostenträger erforderlich wäre. Da aber bereits derzeit die verfügbare Anzahl an Notärzten begrenzt sei, wäre es perspektivisch nicht möglich, weitere Kapazitäten an Notärzten zu gewinnen, um die zusätzlich erforderlichen Notarzteinsatzfahrzeuge besetzen zu können.
In Thüringen werden aktuell 47 Notarztstandorte betrieben. Für die anfallenden 399.180 Dienststunden stehen insgesamt 1.346 gemeldete Notärzte zur Verfügung. Das Gesamtvolumen zur Sicherstellung der notärztlichen Versorgung im bodengebundenen Rettungsdienst für das Jahr 2017 beträgt 16.432.599 Euro. Die Einhaltung der notärztlichen Hilfsfrist ist in den Jahren 2014 bis 2016 in 15 von insgesamt 18 Rettungsdienstbereichen allerdings rückläufig. So fiel sie z.B. im Unstrut-Hainich-Kreis von 96,6% auf 80,4%, im Kyffhäuserkreis von 91,5% auf 78,0% und im Rettungsdienstzweckverband Ostthüringen von 95,5% auf 75,6%. Immerhin im Rettungsdienstzweckverband Südthüringen stieg sie: von 82,2% auf 84,9%. Ein unmittelbarer Zusammenhang mit der Anzahl der Notarzteinsätze im selben Zeitraum lässt sich dabei nicht herleiten. Während sie im Unstrut-Hainich-Kreis von 3.399 auf 3.782 und im Kyffhäuserkreis von 2.498 auf 2.619 stiegen, fielen sie im Rettungsdienstzweckverband Ostthüringen von 14.429 auf 14.146 und im Rettungsdienstzweckverband Südthüringen von 8.162 auf 7.983.