S+K Verlag
Der einzige Fachverlag für
Notfallmedizin in Deutschland.
Bücher, Zeitschriften und Nachrichten
rund um das Thema Rettungsdienst.

„KeinNotfall“-Lösung als Alternativkanal zur Schadensmeldung

22.02.2022, 16:33 Uhr

Frank Leenderts (Geschäftsführung und Leitstellenleitung der Großleitstelle Oldenburg) zeigt Finanzdezernentin Dr. Julia Figura das neue Portal „KeinNotfall“ (Foto: S. Stüber).

Service soll Notrufleitung für lebensbedrohliche Einsätze freihalten


Bei außergewöhnlichen Ereignissen wie Unwettern oder ausgedehnten Schadenslagen kommt es zur Überlastung von Notrufleitungen und der verfügbaren Abfragekapazitäten. Notrufe, bei denen Leben in Gefahr sind, dringen dann nicht mehr bis zur Feuerwehr- und Rettungsleitstelle durch.

Vor diesem Hintergrund hat die Business Technology Consulting AG (BTC) in Zusammenarbeit mit der Großleitstelle Oldenburger Land (GOL) und Vertretern der zugehörigen Kreisfeuerwehren im Frühsommer 2021 eine „KeinNotfall“-Lösung entwickelt, mit der die Notrufleitungen fortan entlastet werden sollen. Über die digitale Anwendung können unkritische Vorfälle gemeldet werden, indem die Bürgerinnen und Bürger die Geoposition des Schadensortes mit ihrem Mobiltelefon erfassen und mit einem Foto sowie einer Beschreibung versenden. Die Meldungen werden dann direkt an die zuständige Führungsstelle der Feuerwehr übertragen, dort bewertet, priorisiert und weiterbearbeitet. Somit könnten mehr als 500 Notrufe täglich bearbeitet werden, erklärt Stefan Abshof von der GOL. Gerade vor dem Hintergrund zunehmender Unwetterlagen infolge des Klimawandels komme der digitalen Schadensmeldung zur Bewältigung kritischer Einsatzlagen eine größere Bedeutung zu, so Michael Bremer, bisheriger Leiter der Feuerwehr Oldenburg und Initiator des Projekts.

Basierend auf Open-Source-Technologien wird der Dienst als Software-as-a-Service bereitgestellt und kann auf jedem mobilen Endgerät ohne zusätzliche Installationen über den Browser genutzt werden. Die Generalprobe für „KeinNotfall“ fand im Jahr 2021 im Oldenburger Land statt und rief positive Reaktionen hervor. Seitdem wurde der Service weiter optimiert und Stresstests unterzogen. Er kann seit Februar 2022 durch die GOL anlassbezogen freigeschaltet werden.

Stumpf + Kossendey Verlag, 2024
KontaktRSS Datenschutz Impressum