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Kombination bewährter und innovativer Warnsysteme

11.03.2015, 12:22 Uhr

Foto: BBK

Mannheim will wieder mit Sirenen warnen

Wie „Morgenweb“ berichtete, will die Stadt Mannheim bis zum Jahresende 2016 wieder Sirenen zur Warnung der Bevölkerung bei Großschadenslagen und Katastrophen, wie beispielsweise der Großbrand mit sehr starker Rauchentwicklung in Ludwigshafen im Juni 2013, einführen. Darüber hinaus will das in Baden-Württemberg liegende Mannheim zusammen mit der rheinland-pfälzischen Nachbarstadt Ludwigshafen und der in beiden Städten ansässigen BASF das moderne Warnsystem KatWarn einführen, mit dem nicht nur über den Mobilfunk die Warnung der Bevölkerung möglich ist, sondern auch die Aussendung von Verhaltenshinweisen erfolgen kann.

Die Erfahrungen aus dem Großbrand in Ludwigshafen haben gezeigt, dass sich Lautsprecherwagen in einem großen Gebiet nicht bewährt haben, da nicht genügend Einsatzfahrzeuge zur Verfügung standen und viele Menschen die Durchsagen nicht gehört hatten. So hätten für Lautsprecherdurchsagen nur 4 bis 6 Polizeifahrzeuge zur Verfügung gestanden, die einerseits nicht ausreichend waren, andererseits auch an anderer Stelle und anderer Funktion zur Gefahrenabwehr benötigt worden wären. Insgesamt sollen 65 elektronische Sirenen flächendeckend über die Stadt Mannheim mit einem Investitionsvolumen von 1,2 Millionen Euro und Unterhaltskosten von 50.000 Euro pro Jahr installiert werden. Die Nachbarstadt Ludwigshafen hat die alten 188 motorbetriebenen Zivilschutz-Sirenen nie abgebaut und weiterbetrieben.

Durch den Sirenenalarm sollen die Bürger in den betroffenen Bereichen bzw. Stadtteilen gewarnt und veranlasst werden geschlossene Räume aufzusuchen bzw. die Fenster und Türen zu schließen sowie das Radio einzuschalten, um weitere Verhaltenshinweise zu erhalten. Die Warnung über Mobilfunk ist alleine nicht ausreichend, da nicht jeder über ein Handy oder Smartphone verfügt. Allerdings können mit dem in Berlin und Hamburg bewährten innovativen Warnsystem KatWarn die angemeldeten Bürger über Mobilfunk gewarnt und mit Verhaltenshinweisen versorgt werden, was eine sinnvolle Ergänzung zu den Sirenen darstellt. Die Einführung von KatWarn in Mannheim kostet 15.000 Euro plus 3.000 Euro pro Jahr für den Betrieb. Es besteht auch die Möglichkeit, dass sich andere Kommunen und Kreise in der Region an das KatWarn anschließen. (Scholl)

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