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Konstanten in der Polytraumaversorgung

30.03.2009, 14:13 Uhr

Fotos: Döpfer-Schulen

2. Feldkirchner Notfalltag

Bereits zum zweiten Mal veranstaltete die private Berufsfachschule H. Döpfer zusammen mit dem Sanitätslehrregiment in Feldkirchen bei Straubing ein Notfallsymposium. Kernpunkt der diesjährigen Vortragsreihe war ein Vergleich zwischen der Polytraumaversorgung im zivilen Rettungsdienst und der Versorgung polytraumatisierter Patienten in einem Einsatzland durch den Sanitätsdienst der Bundeswehr. Herausgearbeitet wurden dabei jedoch nicht nur die Gemeinsamkeiten in der Versorgung. Auch die zum Teil erheblichen Unterschiede im zeitlichen Ablauf der Versogungskette im Vergleich zwischen zivilen Rettungsdienst mit der bekannten Hilfsfrist und einem MedEvac-Einsatz unter militärischen Gesichtspunkten. Rund 200 interessierte Angehörige von Rettungsdienst- und Katastrophenschutz-Organisationen sowie Intensiv- und Notfallmedizinern konnten sich dabei ein eindrucksvolles und nicht alltägliches Bild von der Effizienz des Sanitätsdienstes der Bundeswehr im In- und Auslandseinsatz machen.

 

Der Kommandeur des Sanitätslehrregimentes, Oberfeldarzt Dr. Thorsten Schütz und der Leiter der Döpfer-Schule in der Gäubodenkaserne, Rudolf Scheibenzuber, dem die Ausbildung der Rettungsassistenten der Bundeswehr am Standort unterliegt, konnten für den Notfalltag namhafte Referenten wie Prof. Dr. Michael Nerlich (Chefarzt der Unfallchirurgie Uni-Klinik Regensburg), Oberfeldarzt Dr. Andreas Schwab (Bundeswehrkrankenhaus Ulm), Georg Weber (Berufsfeuerwehr München) und Dieter Seiferth (BRK BV Schwaben zum Thema Stressbelastung nach dramatischen Einsätzen) gewinnen. Der Nachmittag des Feldkirchner Notfalltages stand ganz im Zeichen dynamischer Vorführungen. Die Zuschauer konnten sich bei einen direkten Vergleich zwischen einem zivilen Rettungsdiensteinsatz (Verkehrsunfall mit polytraumatisiertem Patienten) und einem militärischen Rettungseinsatz (angesprengtes BW Fahrzeug mit einem ebenfalls polytraumtisierten Patienten) ein eindrucksvolles Bild über die Gemeinsamkeiten, aber auch über die Unterschiede in der Versorgungskette machen.

 

Das Kernstück der nachfolgenden statischen Präsentation bildete ein komplett eingerichtetes, containergestütztes Rettungszentrum auf der Basis so genannter Modularer Sanitätseinrichtungen (MSE) mit Schockraum, OP, Röntgen, Labor usw. und jeder Menge medizinischem Hightech-Equipment. „Nach nur 1 1/2 Stunden Aufbauzeit ist dieses Rettungszentrum aufnahmebereit“, erklärte Oberfeldarzt Schütz den Zuschauern. Nach sechs Stunden sei es komplett aufgebaut, das Leistungsspektrum entspreche dabei weitgehend der Ausstattung in einem Bundeswehrkrankenhaus. Eine Fahrzeugschau mit militärischen Verwundetentransportmitteln rundete die Präsentation ab. Hier interessierte die Zuschauer besonders ein neu entwickeltes, gepanzertes und minensicheres Fahrzeug (Fahrzeugbezeichnung Yak), das seit einigen Wochen in Feldkirchen zur Erprobung und Schulungszwecken vorgehalten wird und dem Standard eines Notarztwagens entspricht.

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