Im Kreistag Herford soll am 18. März 2022 über die vierte Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplanes (RDBP) für den Rettungsdienst des Kreises Herford entschieden werden. Ihr liegen Gutachten für die Leitstelle und für den Rettungsdienst zugrunde, die seit der letzten Bedarfsplanung im Jahr 2017 eine Steigerung des Einsatzaufkommens von 27% ermittelt haben. Daraus ergäben sich einige Änderungen in der Struktur der Rettungswachenstandorte sowie die Erweiterung der Vorhaltungen sowohl im Rettungsdienst als auch der Leitstelle, wie es in der Beschlussvorlage heißt (Vorlagen-Nr. 320/2021). Zwar würde die Hilfsfrist von 12 Minuten über den gesamten Kreis Herford betrachtet in 91,08% aller Notfalleinsätze eingehalten werden, es gäbe aber auch deutliche Ausreißer nach unten, wie im südlichen Teil des Stadtgebiets Herford (Stedefreund: 61,11%, Eickum: 77,11%, Laar: 52,94%). Der größte Handlungsbedarf bestehe laut Gutachten in der Gemeinde Rödinghausen. Dort würden derzeit nur 67,65% der Notfälle innerhalb der 12-Minuten- Hilfsfrist erreicht.
Daraus ergäbe sich u.a. die Verlegung der Rettungswachen-Standorte Bünde und Herford sowie die Errichtung neuer Rettungswachen in Rödinghausen und in Vlotho. Dies bedeutet, dass in Herford die RTW-Vorhaltung um rund 80 Stunden pro Woche und in Rödinghausen mit der vollständig neuen Rettungswache um 336 Stunden pro Woche erweitert werden soll. In allen übrigen Rettungswachen-Standorten (Bünde, Löhne, Spenge und Vlotho) ergäben sich gegenüber der aktuellen Bedarfsplanung keine Änderungen in der RTW-Vorhaltung. Gleiches gelte für den Bereich der notärztlichen Versorgung mit NEF und des Krankentransports mit KTW. In der Einheitlichen Leitstelle des Kreises Herford sollen die wöchentlichen Vorhaltestunden von 376 auf 448 Stunden pro Woche erhöht werden. Personell ergäbe sich für den Kreis Herford daraus ein Stellenmehrbedarf von insgesamt 40 Stellen (30 Stellen für den Rettungsdienst und 10 Stellen für die Leitstelle), zzgl. zwei Ausbildungsstellen für Notfallsanitäter*innen pro Jahr.