Der Kreis Soest hat dem Ausschuss für Ordnungsangelegenheiten und Rettungswesen gestern ein neues Rettungsdienstgutachten vorgelegt. Grund dafür war der Anstieg der Einsatzzahlen in den Jahren 2011 bis 2015 um rund 35%. Diese Zunahme belastete das System und wirkte sich auch negativ auf die Hilfsfristen aus. In dem Gutachten wird deutlich, dass die angestrebte 12-Minuten-Hilfsfrist zurzeit nur in 83,8% der Fälle erreicht wird. Daher solle die RTW-Vorhaltung erhöht werden: ein zusätzlicher RTW in Lippstadt (24 Stunden), werktäglich ein zusätzlicher RTW in Erwitte (12 Stunden) sowie ein zusätzlicher wöchentlicher RTW in Warstein (12 Stunden). Außerdem sollte ein Rettungs- bzw. Notarztwagen direkt am Krankenhaus in Geseke stationiert und ebenfalls ein dezentraler RTW-Standort in Bad Sassendorf geschaffen werden.
Das beauftragte Büro Forplan (Bonn) hält es außerdem für wichtig, Duplizitätsfälle durch Krankentransporte in den Abend- und Nachtstunden deutlich zu minimieren. Diese sollten zukünftig nur noch durch einen RTW der größeren Rettungswachen Soest, Lippstadt oder Werl durchgeführt werden, und das auch nur dann, wenn gleichzeitig auf der jeweiligen Rettungswache noch ein RTW frei ist und für Notfalleinsätze zur Verfügung steht. Über das Gutachten wird zurzeit mit den Krankenkassen verhandelt. Für die kurzfristige Beschaffung zweier RTW und die Einrichtung von neun zusätzlichen Stellen gibt es bereits eine Zusage.