An dem neuen Tauschportal für Hamburger Krankentransporte, das von der DRK-Ambulanzdienst Hamburg gGmbH und der Zentrale für Krankenbeförderung und Notfallservice (ZKN) ins Leben gerufen wurde (wir berichteten), gibt es Kritik. Elf Krankentransportunternehmer aus Hamburg, die nicht am Portal teilnehmen, sehen sich durch DRK und ZKN benachteiligt.

Laut den überwiegend privaten Unternehmen sei entgegen der ursprünglichen Idee keine unabhängige Plattform entstanden. Vielmehr hätte die ZKN das Tauschportal mit ihrem eigenen Online-Bestellportal verknüpft. Krankentransporte würden auf diesem Weg direkt bei der ZKN bestellt und diese entscheide somit auch allein darüber, welche Einsätze überhaupt in das Tauschportal gestellt werden. Es ergebe sich somit eine deutliche Wettbewerbsverzerrung und ein Vorteil für die ZKN gegenüber den Mitbewerbern. Zudem habe das DRK bereits angekündigt, die Nutzung des Tauschportals für teilnehmende Unternehmen nur bis Ende dieses Jahres kostenfrei anzubieten, danach würden für übergebene Einsätze Entgelte fällig.

Die u.a. deshalb nicht am Tauschportal teilnehmenden Unternehmen, zu denen auch die ASB Rettungsdienst GmbH, Ambulance Köpke GmbH, Ambulanz Akut GmbH oder die Falck Rettungsdienst Hanse GmbH zählen, weisen zudem darauf hin, dass die Teilnehmer am Tauschportal lediglich ein Drittel des Marktes ausmachen würden und nicht 60%, wie von DRK/ZKN verlautbart.

Als fraglich bewerten die Unternehmer auch die Rolle der Hamburger Sozialbehörde und der Feuerwehr. Ein Treffen von Behörde und ZKN habe ohne alle anderen Anbieter stattgefunden. Zudem habe die Feuerwehr Hamburg bis heute keine Zahlen zu den tatsächlich von ihr durchgeführten Krankentransporten vorgelegt. Diese Mehrbelastung der Feuerwehr war Ausgangspunkt für das Tauschportal gewesen. Inzwischen verzeichneten die Krankentransportunternehmen aber geringe Einsatzzahlen und bezweifeln daher die Notwendigkeit des Tauschportals.

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