Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin wird ab Montag, 30. Januar 2023, die Vermittlung von Krankentransporten über die Leitstelle des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes (ÄBD) einstellen. Das teilte sie gestern in einer Presseinformation mit. Die hohe Belastungssituation lasse diese Serviceleistung nicht mehr zu. „Die stetig gestiegene Zahl von Vermittlungen an Berliner Krankentransportunternehmen und der immense organisatorische Aufwand bei der Suche führen dazu, dass unser medizinisch ausgebildetes Fachpersonal nicht zur Entgegennahme der Anrufenden mit akuten gesundheitlichen Beschwerden zur Verfügung stehen kann und es dadurch zu längeren Wartezeiten bei der 116117 kommt.“ Insgesamt werden über die Leitstelle des ÄBD jährlich rund 17.000 von insgesamt etwa einer Million Krankentransporte vermittelt.
Bereits kurz vor Weihnachten habe man der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen die Situation mitgeteilt und um Klärung gebeten, wie die Situation aufgefangen werden kann und wohin die über die 116117 erfassten Versicherten, die einen Krankentransport benötigen, weitergeleitetet werden können. Man habe sich in den vergangenen Wochen intensiv an den Gesprächen zwischen den Senatsverwaltungen für Inneres und Gesundheit, den Krankenkassen, Krankentransportunternehmen und der Berliner Feuerwehr beteiligt. Bis heute habe es keine Entscheidung gegeben. Dies wolle man so nicht länger mittragen.
Sollte bis Montag keine Anlaufstelle existieren, an die die Leitstelle der KV Berlin Versicherte weiterleiten kann, müssten Versicherte, die zeitnah einen Krankentransport benötigen, aber aus medizinischen Gründen selbst nicht in der Lage sind, einen solchen zu organisieren, an die Berliner Feuerwehr abgegeben werden, so die KV. Diese müsse subsidiär tätig werden, wenn kein Krankentransportunternehmen gefunden wird.