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Leichenschau durch Notärzte

10.06.2013, 09:05 Uhr

Foto: K. von Frieling

Hausärzte werden im Landkreis Verden seltener gerufen

Laut einem Artikel der „Ärztezeitung“ werden die Hausärzte im Landkreis Verden immer seltener zur Leichenschau gerufen. Stattdessen werde der Totenschein zunehmend durch Notärzte ausgefüllt, vor allem in Pflegeheimen. Verantwortlich dafür sei ein Schreiben des Landkreises an die Leitstelle vom 25. April, in der es heißt: „Zu Patienten, denen die Vitalfunktionen fehlen, ist unverzüglich ein Arzt, im Zweifelsfalle der Notarzt (ggf. ohne Rettungswagen) zu entsenden, sofern nicht ohnehin ein Arzt vor Ort ist.“ Das Pflegepersonal der Heime rufe auch nachts und an den Wochenenden den zuständigen KV-Dienst an, werde aber zu diesen Zeiten mit der Leitstelle verbunden. Diese würde dann weitervermitteln. Der Landkreis Verden rechtfertigt die Anweisung mit dem Bestattungsgesetz, demzufolge die Leichenschau unverzüglich zu erfolgen habe.

Wenn Notarzt- und Rettungswagen gerufen werden, damit Notarzt und Rettungsdienst fehlende Vitalzeichen feststellen, führt dies nicht nur dazu, dass sie für andere Einsätze nicht zur Verfügung stehen. Es kostet auch wesentlich mehr. Die Einsätze schlagen laut „Ärztezeitung“ bei den Kassen mit bis zu 1.000 Euro pro Rettungs- und Notarzt-Einsatz zu Buche. Ein Arzt im Bereitschafsdienst würde hingegen lediglich 100 Euro für einen derartigen Einsatz kosten.

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