Wie sehr die Feuerwehr in Leipzig an ihre Grenzen stößt, wie hoffnungslos veraltet beispielsweise die Hard- und Software der Feuerwehr und Rettungsleitstelle ist, zeigte deutlich die Gewitterfront am Dienstagabend: 107 Einsätze in sechs Stunden hielten alle sechs Disponenten und alle 26 Wehren auf Trab. Zwar ging diesmal noch alles glatt – allerdings ist der Ernstfall, das Versagen der knapp zwölf Jahre alten Technik, jederzeit möglich. Dies hätte selbstverständlich weit reichende Folgen, schlimmstenfalls die Gefährdung von Menschenleben. Immerhin gehen pro Jahr ungefähr 100.000 Hilfeersuchen in der Schaltzentrale des Brandschutzamtes am Goerdelerring ein; auf einen reibungslos funktionierenden Einsatz der Computer ist man dort also dringend angewiesen.
Zunächst hatte sich eine Investition wegen der neuen Leitstellenkonzeption des Freistaates zerschlagen, nun aber soll in Leipzig eine von fünf Großleitstellen entstehen. Zur Fußball-WM 2006 soll sie an den Start gehen; für Rechnertechnik und Ausrüstung werden bis dahin Kosten von insgesamt 3,5 Millionen Euro anfallen, von denen die Stadt einen Finanzierungsanteil von 12,5 Prozent übernimmt.
Ihren Platz wird die moderne Leitstelle in der neu zu bauenden Feuerwache Süd finden – der Altbau am Goerdelerring wäre dem neuen Equipment nicht mehr gewachsen.
Leitstelle Leipzig veraltet – jetzt werden Millionen gebraucht
23.07.2004, 08:30 Uhr