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Lernen für den Ernstfall

07.09.2015, 09:58 Uhr

Fotos: Universität Duisburg-Essen

10. Notfallmedizinische Sommerakademie

Vom 31. August bis zum 5. September fand die 10. Notfallmedizinische Sommerakademie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen statt. In diesem Rahmen lernten die Teilnehmer, mit unterschiedlichen medizinischen Notfallsituationen umzugehen. Jeden Morgen stand für die 30 Studierenden erst die Theorie auf dem Programm, nachmittags kamen neue Simulatoren und realistisch geschminkte Simulations-Patienten zum Einsatz. Am Ende der Sommerakademie stand wie immer eine große gemeinsame Übung mit der Essener Feuerwehr, Hilfsorganisationen wie den Johannitern und Arbeiter-Samariter-Bund und der Polizei. „Wir simulieren bewusst den späteren Arbeitsalltag von Notfallmedizinern, die unter größtem Druck Ruhe bewahren müssen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können“, erläutert Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Die Übung sah folgendermaßen aus: Alarm an der U-Bahn-Endhaltestelle der U11 – ein Zug ist ungebremst auf den Bahnhof zu gerast und steht nun im Tunnel, der Fahrer hatte vermutlich einen Herzinfarkt. Viele Passagiere sind verletzt, einige schwer. Der Tunnel an der Endhaltestelle der U11 Messe West/Süd Gruga bietet gute Voraussetzungen für eine realistische Großübung unter erschwerten Bedingungen: Es ist eng, dunkel und kalt. Ein Teil der insgesamt 30 teilnehmenden Studierenden schlüpfte dabei in die Rolle der Unfallopfer – die andere Gruppe der Teilnehmer wird vor die Aufgabe gestellt, ihre Kommilitonen notfallmedizinisch zu versorgen. An der Sicherheitsübung waren rund 120 Einsatzkräfte beteiligt. Zum Ende wurde der Tunnel noch gemeinsam mit einer Hundestaffel durchsucht, da es Vermisste gab. Nachdem diese gefunden waren, wurden auch sie versorgt.

Während der Woche wurden die Studierenden gezielt auf die unterschiedlichen medizinischen Notfälle vorbereitet: Der Montag stand ganz im Zeichen der Reanimation. Am Dienstag ging es um schwerwiegende Herz- und Kreislaufprobleme, Mittwoch standen neurologische Notfälle, Atmung und Drogenmissbrauch auf dem Programm. Weitere Themen am Donnerstag und Freitag waren verschiedene akute Traumata. Jeweils fünf Stationen mussten die Studierenden jeden Tag absolvieren und erhielten im Anschluss Feedback von geschulten Tutoren. Auch in diesem Jahr waren wieder Vertreter anderer Universitäten – diesmal aus Köln, Erlangen, Freiburg und Göttingen – nach Essen gereist, um sich Anregungen für eigene Veranstaltungen dieser Art holen. Nach Angaben des Veranstalters ist eine solch intensive Ausbildungswoche deutschlandweit einmalig.

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