Das Einsatzkonzept der Hamburger Berufsfeuerwehr, bei Spitzenauslastungen im Rettungsdienst auch Löschfahrzeuge zu entsenden, hat bei der CDU in der Hansestadt handfeste Kritik ausgelöst. Unter Berufung auf Zahlen der Innenbehörde betonte der Sozialexperte der Union von Hamburg-Altona, dass solche Fälle während der jetzigen Hitzeperiode etwa dreimal am Tag vorkämen: „Da muss dringend etwas geändert werden.“ Die Löschfahrzeuge könnten gerade während dieser Einsätze an anderer Stelle gebraucht werden. Der Politiker forderte deshalb, vermehrt Fahrzeuge der anderen Rettungsorganisationen bzw. -firmen an der Elbe einzusetzen. Eine Empfehlung, die im Zusammenhang mit der Debatte um die Einhaltung der Hilfsfristen im Rettungsdienst auch schon mehrmals von anderer Seite erhoben wurde.
Die Feuerwehr trat der Kritik mit dem Argument entgegen, jedes Löschfahrzeug verfüge über einen Rettungsassistenten und die erforderliche Ausrüstung an Bord. Sei ein Transport notwendig, werde ein Rettungswagen nachgefordert. Mit ihrer Einsatztaktik, Feuerwehrfahrzeuge als First Responder oder Vorausfahrzeuge zu Notfällen einzusetzen, steht die Hamburger Feuerwehr allerdings weder national noch international alleine da. In München und Berlin etwa wird dies schon seit den 90er Jahren praktiziert, in den USA noch wesentlich länger. In Hamburg dürfte sich das Problem wohl eher auf die Frage fokussieren, ob die Feuerwehr überhaupt über genügend Mittel zur Erfüllung ihrer Aufgaben verfügt. RETTUNGSDIENST wird dieses Thema weiter verfolgen. (POG)