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Luftrettung in Tirol wird ausgeschrieben

07.02.2014, 13:59 Uhr

Foto: ÖAMTC

Zahl der Hubschrauber soll reduziert werden

Die Luftrettung in Tirol wird in den nächsten Monaten neu ausgeschrieben werden. Ursprünglich war beabsichtigt worden, die derzeit gültige Vereinbarung über die Rettung aus der Luft, für die das österreichische Bundesland jährlich 1,6 Mio. Euro ausgibt, lediglich zu verlängern. Dieser Plan scheiterte aber am Widerstand des Betreibers von Heli Tirol, Roy Knaus. Knaus hatte vor wenigen Wochen großes Aufsehen erregt, weil er versucht hatte, im Zillertal eine Luftrettungsstation ohne behördliche Genehmigung einzurichten. Knaus will trotzdem an seiner Expansionsstrategie festhalten und plant weitere Standorte in Mayrhofen, Lermoos oder Westendorf: „Wir warten einmal ab, wie die Ausschreibung aussieht, und dann werden wir sicher für ganz Tirol anbieten.“ Die derzeitigen Betreiber der Tiroler Rettungshubschrauber – ÖAMTC, ARA sowie die Firmen Schide und Wucher – hätten hingegen der Verlängerung sofort zugestimmt, wie ÖAMTC-Flugrettungschef Reinhard Kraxner erklärte. Zwar hätte das Land analog dazu eine Obergrenze von 15 Rettungshubschraubern für Tirol eingeführt, dies wäre aber auch der Wunsch der meisten Betreiber gewesen. In dem seit 2009 geltenden Rettungsgesetz ist die europaweite Ausschreibung bereits vorgesehen.

Das Land dürfte die Flugrettung in vier Regionen gliedern. Als Gebiete könnten Reutte, Osttirol, Tirol West und Tirol Ost ausgeschrieben werden. Da Tirol als überversorgt mit Rettungshubschraubern gilt, will die Landesregierung die Zahl der Maschinen mittelfristig reduzieren. Der für Gesundheit zuständige Landesrat Bernhard Tilg stützt sich dabei auf eine Studie aus dem Jahr 2010: „Derzeit gibt es in Tirol neun ganzjährig besetzte und sechs saisonal genehmigte Hubschrauber-Stützpunkte.“ Die Studie sehe lediglich sechs ganzjährige und dazu vier saisonale Standorte vor. Möglicherweise könne noch die Anzahl der saisonalen Stützpunkte auf sechs erhöht werden. 2012 wurden von der Leitstelle 7.258 Flugrettungseinsätze disponiert. Die Tarife in der Grundversorgung betragen pro Einsatz rund 1.600 Euro, wovon das Land durchschnittlich 650 Euro und die Krankenkassen 950 Euro abgelten. Verkehrsunfälle schlagen mit 2.300 Euro zu Buche, Freizeitunfälle am Berg oder in Skigebieten kosten ab 2.800 Euro aufwärts. (POG)

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