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Mehr als 100 Windeneinsätze für „Christoph 66“

14.08.2023, 08:56 Uhr

Foto: S. Dinges/MdI RLP

Rettungswinde wird auch zukünftig mit über 240.000 Euro gefördert


Seit rund einem Jahr ist der in Imsweiler (Donnersbergkreis) stationierte und von der gemeinnützigen ADAC-Luftrettung betriebene RTH „Christoph 66“ mit einer Rettungswinde ausgestattet, um Menschen aus unwegsamen Gelände und bei Katastrophen zu retten. Im Rahmen einer gemeinsamen Übung der ADAC-Luftrettung und der DRK-Bergwacht in den „Kirner Dolomiten“ haben am vergangenen Mittwoch Innenminister Michael Ebling und der Geschäftsführer der ADAC-Luftrettung gGmbH, Frédéric Bruder, eine erste Bilanz gezogen. Im Rahmen eines Windentrainings wurde berichtet, dass der RTH mehr als 100 Einsätze mit der Rettungswinde innerhalb des ersten Jahres seit der Ausrüstung mit dieser speziellen Rettungstechnik geflogen hat. Der Innenminister betonte, dass diese Einsätze zeigen, dass sich die dauerhafte Ausrüstung ausgezahlt habe, da sie in vielen Notsituationen die Rettungszeit deutlich verkürzen könne. Zur Vorhaltung der Rettungswinde wird das Land Rheinland-Pfalz auch weiter 242.000 Euro pro Jahr in die Förderung investieren. Deutlich wurde bei dem Training, dass beim Windeneinsatz eine enge Kooperation zwischen RTH und Bergwacht erfolgen muss, die in realistischen Szenarien geübt werden müssen, um die Einsatzabläufe zu optimieren. Frédéric Bruder betonte den einsatztaktischen Vorteil des mit einem Notarzt besetzten RTH in der Westpfalz, wobei sich das von der ADAC-Luftrettung im vergangenen Jahr eingeführte Konzept der Winden-Sofortbereitschaft bewährt habe. Dabei kann die Crew ohne Umrüstung der Kabine direkt Windeneinsätze durchführen, was zu bis zu zehn Minuten Zeit spart. Vonseiten der DRK-Bergwacht wurde berichtet, dass diese mit knapp 30 Windenrettern landesweit gut aufgestellt, ausgerüstet und qualifiziert sei.

„Christoph 66“, dessen Einsatzgebiet für Primäreinsätze die Stadt und den Landkreis Kaiserslautern, die Landkreise Birkenfeld und Kusel sowie den Donnersbergkreis umfasst, hat im vergangenen Jahr 1.885 Einsätze geflogen. In diesem Jahr wurde er zwischen Januar und Ende Juli bereits zu 1.091 Einsätzen alarmiert. Im Rahmen des Pressetermins wurde weiter ausgeführt, dass Innenminister Ebling und Geschäftsführer Bruder im April dieses Jahres in der Landeshauptstadt Mainz einen Vertrag zur dauerhaften Übertagung der Luftrettung in der Westpfalz unterschrieben haben. Die Konzession umfasst neben dem Einsatzbetrieb des RTH „Christoph 66“ auch den Bau einer Luftrettungsstation nahe der bisherigen Übergangsstation in Imsweiler. Abschließend berichtete der Innenminister, dass die Rettungswinde einen wichtigen Baustein bei der Neuausrichtung des Katastrophenschutzes in Rheinland-Pfalz darstelle und sich zwei neue, größere Polizeihubschrauber in der Beschaffung befinden, die ebenfalls mit einer Winde ausgestattet werden, sodass in den kommenden Jahren insgesamt drei Hubschrauber mit Rettungswinde in Rheinland-Pfalz vorgehalten werden können. (Scholl)

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