Von einem schweren Herzinfarkt (STEMI) sind deutlich mehr jüngere Frauen betroffen als noch vor 15 Jahren, zeigt eine aktuelle Auswertung des Berliner Herzinfarktregisters. Waren um die Jahrtausendwende nur 10% der Frauen mit einem STEMI jünger als 55 Jahre, sind es heute bereits 17%, berichtete Dr. Jens-Uwe Röhnisch, Leitender Oberarzt am Vivantes-Klinikum Hellersdorf, auf der 81. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, bei der vom 8.-11. April in Mannheim 8.500 aktive Teilnehmer aus 25 Ländern zusammentreffen. Die Ursache der Entwicklung: Rauchten 1999 noch 47% der STEMI-Patientinnen der Altersgruppe 55-64, sind es heute bereits 62%. Auch Adipositas habe insbesondere bei jüngeren Frauen zugenommen.
Die Behandlung des ST-Hebungsinfarktes (STEMI) ist jedoch im Verlauf der letzten 15 Jahre zunehmend erfolgreicher geworden. Der immer häufigere Einsatz des Herzkatheters sowie der evidenzbasierten medikamentösen Therapie unabhängig von Alter und Geschlecht haben zu einer starken Reduktion der Krankenhaussterblichkeit geführt. Jetzt sei es wichtig, „sich aktuell auf die Primärprävention insbesondere bei jüngeren Frauen zu konzentrieren“, empfiehlt Dr. Röhnisch.
Im Berliner Register werden seit 1999 prospektiv Daten zur stationären Therapie von Patienten mit akutem Koronarsyndrom (ACS) erhoben. In die Untersuchung wurden alle 15.436 STEMI-Patienten aus bis zu 25 Kliniken eingeschlossen. Analysiert wurden Altersverteilung und Risikoprofil für Männer und Frauen in verschiedenen Altersgruppen über die Zeiten 1999-2003, 2004-2008 und 2009-2013.
- Links:
- www.dgk.org