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Mehr Luft- und weniger Bodenrettung?

25.02.2014, 09:37 Uhr

Fotos: Fachhochschule Köln

Erstes Fachsymposium des Projekts PrimAir

Inwieweit eine Notfallversorgung mit Rettungs- und Notarztwagen in zunehmend dünner besiedelten Flächenländern durch eine primäre Luftrettung „rund um die Uhr“ und bei jedem Wetter abgelöst werden kann und sollte, untersucht das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungs- und Verbundprojekt PrimAir („Luftrettung als innovatives Konzept zur Notfallrettung in strukturschwachen Gebieten“). Zur Halbzeit des dreijährigen Forschungsprojekts diskutierten in der vergangenen Woche Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Praxis über das Thema auf dem Fachsymposium „Notfallrettung im ländlichen Raum – Luftrettung als Lösung?!“ auf dem Campus Deutz der Fachhochschule Köln. Veranstaltet wurde das Symposium vom Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr (IRG) der Fachhochschule Köln, das maßgeblich an dem Forschungsprojekt beteiligt ist.

Unabhängig von der hohen Qualität des deutschen Rettungsdienstes, einig waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums darüber, dass es 2030 eine andere Versorgungsstruktur geben wird. Die vielleicht größte Herausforderung dabei sei, dass viele Notfallrettungs- und Notarzteinsätze rettungsmedizinisch nicht notwendig seien. Die „Rettung“ werde gerufen, weil die Betroffenen im Moment der größten Not schnelle Hilfe suchen. Daher müsse über eine Erweiterung der notärztlichen Aufgaben hin zur Akutmedizin nachgedacht werden, also etwa eine hausärztliche Qualifizierung, die – so Vorschläge von Symposiumsteilnehmern – auch Bereiche wie Geriatrie und Palliativmedizin beinhalte.

Ob ein System der primären Luftrettung die Lösung für die Notfallrettung im ländlichen Raum ist, wurde auf dem Symposium aus technischer Sicht mit einem klaren „Ja“ beantwortet. Technisch, organisatorisch wie strukturell sei ein solches Konzept möglich, wenn auch erst in einigen Jahren umsetzbar. Doch benötigt werde ein Konsens, welche bodengebundenen Systeme dann aufzugeben wären – und welche Versorgungsaufgaben ein luftgestütztes Angebot um welchen Preis zu leisten hätte. Auch müssten noch Konzepte entwickelt werden, wie z.B. Hubschrauberlärm minimiert und die Hubschrauberbesatzung vor Ort von bodengebundenen Rettungskräften unterstützt werden könne oder auch wie Großschadensereignisse bewältigt werden können.

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