Durch die Aussetzung des Zivildienstes sieht Jürgen Graef, Beigeordneter der Stadt Wermelskirchen (NRW), steigende Kosten im Rettungsdienst auf die Allgemeinheit zukommen. Bislang wurden die Krankentransportwagen sowohl mit Zivildienstleistenden als auch Rettungsassistenten besetzt. In nächster Zukunft müssten die Stellen der Zivis neu besetzt werden, denn der Personalbedarf bestehe natürlich weiterhin, so Graef. Daher müssten und sollten nun weitere Rettungsassistenten als Fachkräfte eingestellt werden. Das Problem der neu zu besetzenden Stellen betreffe viele Kommunen, auch dort werde der Krankentransport zukünftig durch Fachpersonal durchgeführt. Das werde allerdings auch die Kosten erhöhen. Allerdings könne man noch keine konkreten Zahlen nennen. Betroffen von den zusätzlichen Kosten seien die Krankenversicherten, zeigt sich Graef überzeugt. Derzeit laufen Abstimmungsgespräche mit den Krankenkassen.
Laut Graef sind der geplante Bundesfreiwilligendienst oder das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) für den Krankentransport keine Lösung. Im Gegensatz zu den Zivildienstleistenden, die man fest einplanen konnte, sei das über Freiwilligendienste nicht so verlässlich. Allerdings sei auch schon beim Zivildienst die Situation zuletzt sehr schwierig gewesen: Durch die Verkürzung des Dienstes sei die eigentliche Einsatzphase immer kürzer und die Ausbildungsphase immer länger geworden: Mittlerweile werde etwa die Hälfte der Dienstzeit als Ausbildungsphase kalkuliert. Die Politik habe es so gewollt, nun solle sie es auch bekommen, fasst Graef ein wenig resigniert zusammen.