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Mindestlohn für den Rettungsdienst?

01.02.2013, 14:27 Uhr

Foto: G. Ohlig

Sefrin kritisiert auch das DRK

„Ich sehe im Rettungsdienstpersonal wie in anderen medizinischen Bereichen eine besonders qualifizierte Berufsgruppe. Deren Vergütung darf man nicht zum Spielball wirtschaftlicher Interessen machen. Denn das geht letztlich zulasten der Patienten. Wer die Löhne und Kosten immer weiter drückt, wird erhebliche Qualitätseinbußen in Kauf nehmen müssen. Deshalb sollte der Staat für das Personal im Rettungsdienst einen Mindestlohn fixieren, wie es ihn auch in anderen Bereichen gibt“, so Prof. Dr. Peter Sefrin in der „Rhein-Zeitung“ in dieser Woche. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte (AGBN) erteilte damit Ausschreibungen im Rettungsdienst eine Absage.

Mit seinen kritischen Äußerungen machte er auch vor dem DRK nicht halt, dessen Bundesarzt er seit 2009 ist: „Zwar habe ich als Mediziner keinen tiefen Einblick in betriebswirtschaftliche Abläufe. Aber es ist bekannt, dass auch die ausschreibenden Landkreise und Städte versuchen, die Kosten immer weiter zu drücken. Das wiederum führt zu niedrigeren Löhnen. Daran beteiligen sich auch etablierte Organisationen wie das DRK. Der Nachteil ist, dass Unternehmen versuchen, andere Bewerber durch geringere Kosten auszustechen. Und das geht häufig zulasten des Personals.“ Sefrin ist der Meinung, dass der Preiskampf in Regionen, in denen Rettungsdienstleistungen ausgeschrieben und so dem Wettbewerb gestellt wurden, letztlich zu niedrigeren Löhnen für die Mitarbeiter führten. Das DRK in Rheinland-Pfalz ist von diesem Lohndumping bisher nicht betroffen, da hier das DRK auf Basis der Bundestarifgemeinschaft des DRK entlohnt. Dieser gehören jedoch nicht alle Landesverbände an. Sefrin befürwortet für die Zukunft eine Kombination aus haupt- und ehrenamtlichen Rettern: „Wer den Rettungsdienst rein betriebswirtschaftlich sieht, betrachtet ihn als bloßen Transport von Verletzten.“ (T. Trütgen)

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