Die niedersächsischen Landesverbände der vier Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und Malteser Hilfsdienst (MHD) begrüßen in einer gemeinsamen Erklärung, dass die neue Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag den Reformbedarf in der Notfallversorgung aufgenommen hat. Sie fordern aber auch eine möglichst rasche Umsetzung zielgerichteter Maßnahmen. So sollen zur Verbesserung der Patientensteuerung die Notrufnummern 112 und 116117 in gemeinsamen Notfallleitstellen zusammengeführt und Modellprojekte wie der „Gemeinde-Notfallsanitäter“ forciert werden.
Daneben müssten schnellstmöglich die Bestrebungen zur Reduzierung des Fachkräftemangels ausgeweitet werden, so die Hilfsorganisationen. Dazu heißt es etwas unkonkret: „Gemeinsam mit den ärztlichen Leitungen der Rettungsdienste kann die hochwertige fachliche Qualifikation der Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter genutzt werden, um deren notfallmedizinische Kompetenzen zu erweitern.“ Zudem wird gefordert, dass für Auszubildende zur Notfallsanitäterin bzw. Notfallsanitäter im ersten Ausbildungsjahr, die bereits über einschlägige rettungsdienstliche Erfahrungen verfügen, eine befristete Ausnahmeregelung in der Pandemie für deren Einsatz geschaffen wird. Ziel müsse es sein, dass diese direkt ab Ausbildungsbeginn adäquat als Regelbesatzung zum Einsatz kommen dürfen und nicht nur als dritte Kraft. Das zuständige Ministerium für Inneres und Sport wird aufgefordert, die dafür notwendigen Maßnahmen kurzfristig einzuleiten.