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Mit VW Tiguan als First Responder durch den Schwarzwald

15.12.2008, 10:08 Uhr

Fotos: S. Rieber

Seit Dezember 2002 betreibt der DRK-Ortsverein Furtwangen e.V. ein First-Responder-System. Nach 18 Jahren wurde jetzt das bisherige Einsatzfahrzeug, ein VW Golf II Syncro, durch einen durch Spenden ortsansässiger Firmen und der Gemeinden finanzierten VW Tiguan „Track & Field“ mit 1,4 l Hubraum und 150 PS ersetzt. Das Fahrzeug wurde als Prototyp durch VW als Einsatzfahrzeug ausgebaut, der Kofferraumausbau stammt von der Firma Binz. Als Sondersignalanlage wurde der LED-Balken „Opal“ der Firma Pintsch Bamag gewählt zusätzlich ausgerüstet mit LED-Seiten- und Frontscheinwerfern, LED-Zusatzblinkern und LED-Leuchtschrift „First Responder“ und „Notarzt“. Außerdem sorgen LED-Blitzer im Kühlergrill und Kofferraumdeckel für zusätzliche Aufmerksamkeit. Für das akustische Signal sorgt die Warnanlage MS-300 von Pintsch Bamag mit elektronischem Kompressorsignal.

Neben der eigentlichen First-Responder-Aufgabe machen Notarztzubringerfahrten den Hauptteil der Einsätze aus. Der Furtwanger Notarzt verfügt nicht über ein eigenes Fahrzeug und rückt in der Regel im Kompaktsystem aus. Ist der RTW bereits im Einsatz, ist der Notarzt auf ein anderes Rettungsfahrzeug angewiesen. Aufgrund der vielen Einsätze mit Notarzt ist auch die Ausrüstung ähnlich der eines NEF. Ein Notfallrucksack mit Medikamenten, Kindernotfallkoffer, Oxybag, AED Lifepak 500, Medumat Variabel 2 und EKG Corpuls 200 bilden die Grundausrüstung. Abgerundet wird dies durch einen Koffer mit zusätzlichem Verbandsmaterial, Stifneck und Decken. Das bisherige EKG soll baldmöglichst durch ein neues Gerät ersetzt werden, allerdings fehlen dazu bisher die finanziellen Mittel.

Der Gesamtwert des Einsatzfahrzeuges inklusive der Ausrüstung beläuft sich auf rund 60.000 Euro. Im Einsatzfall rückt der Dienst habende Helfer mit dem Einsatzfahrzeug von zuhause aus. Das Einsatzgebiet umfasst etwa 200 qkm mit 620 Höhenmetern (530 m bis 1150 m über NN), somit knapp 1/5 des Landkreis Schwarzwald-Baar mit 15.000 Einwohnern. Die Notarztzubringerfahrten erfolgen hin und wieder auch zu weiter entfernten Einsatzorten. Im Durchschnitt wird der First Responder 50 Mal pro Jahr alarmiert, das ist etwa ein Einsatz pro Woche.

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