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Mobile Retter als qualifizierte Ersthelfer

16.07.2019, 09:35 Uhr

Foto: Kreis Mettmann

App navigiert zum Notfall


Bei lebensbedrohlichen Notfällen kommen im Kreis Mettmann bald mobile Retter als qualifizierte Ersthelfer zum Einsatz: Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes leisten diese lebenserhaltende Maßnahmen und überbrücken so die Zeit, bis Notarzt und Notfallsanitäter am Einsatzort sind. Das System „Mobile Retter“ ist eine Ergänzung und ersetzt nicht den regulären Rettungsdienst – Rettungswagen und Notarzt rücken ebenfalls unverzüglich aus. Der Nutzerkreis der Smartphone-Anwendung besteht u. a. aus Rettungsdienstpersonal, Ärzten, Feuerwehrleuten, Rettungsschwimmern, Arzthilfe- oder Pflegekräften usw., die zuvor registriert und trainiert wurden und über die App alarmiert werden können. Im Idealfall erreicht der mobile Retter den Patienten durch seine räumliche Nähe zur Notfalladresse viel schneller als der Rettungsdienst und kann bereits vor dessen Eintreffen mit lebenserhaltenden Maßnahmen beginnen.

Alarmiert werden die Retter durch die Leitstelle, bei der zunächst der Notruf 112 eingeht und eine Person mit dem Verdacht eines Herz-Kreislauf-Stillstandes gemeldet wird. Über eine GPS-Abfrage wird überprüft, ob sich mobile Retter in der Nähe befinden. Nimmt ein mobiler Retter den Einsatz an, wird dieser durch die Navigation der App zum Notfallort geleitet. Die nötige Technik wird in Kürze in der Kreisleitstelle installiert. Zudem konzipiert die Bildungsakademie für Gesundheits- und Sozialberufe des Kreises Mettmann zurzeit ein Curriculum für die Zertifizierung der mobilen Retter und wird künftig für die Qualifizierung von Ausbildern und Ersthelfern sorgen. An den Start gehen sollen die ersten mobilen Retter dann Anfang kommenden Jahres. Die App wurde im Kreis Gütersloh entwickelt und wird dort seit 2013 erfolgreich eingesetzt. Die Eintreffzeit lag im Durchschnitt bei etwa fünf Minuten, die mobilen Retter waren damit im Mittel doppelt so schnell wie der Rettungsdienst.

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