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Münchens dienstältester Luftretter geht in den Ruhestand

04.11.2005, 07:25 Uhr

Foto: ADAC Luftrettung GmbH

Ein halbes Jahr nonstop in der Luft

Nach über einem Vierteljahrhundert Dienst auf dem Rettungshubschrauber ging Michael Dorée jetzt in den Ruhestand. 1978 begann seine Karriere als Luftretter, seit 1985 fliegt der heute 62-Jährige auf dem am Krankenhaus München-Harlaching stationierten ADAC Rettungshubschrauber "Christoph 1" und ist damit einer der Pioniere am ältesten deutschen ADAC-Luftrettungsstandort. Insgesamt ist er rund 7000-mal mit "Christoph 1" aufgestiegen und absolvierte rund 4.300 Flugstunden. Damit war er knapp ein halbes Jahr nonstop in der Luft.

Noch heute erinnert sich der routinierten Helfer mit Schrecken an den 30. Dezember 1980. "Mit einer Bundesgrenzschutz-Maschine waren wir auf dem Rückflug zu einer Münchner Klinik, als ein Triebwerk explodierte und wir abstürzten", erzählt er. Nach dem Aufprall fing die Maschine sofort Feuer. Die Patientin an Bord drohte in den Flammen zu verbrennen. Dorée, der unverletzt geblieben war, packte entschlossen zu, zerrte sie aus dem brennenden Wrack und rettete ihr damit das Leben. Für sein beherztes Eingreifen wurde er wenig später mit der Rettungsmedaille des Freistaats Bayern ausgezeichnet. Glück im Unglück: Auch die Besatzung erlitt nur Schürfwunden. In der Harlachinger Maschinenhalle ruft noch heute die völlig verbeulte Heckklappe der Unglücksmaschine die Erinnerung an die Beinah-Katastrophe zurück.

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