Gestern Nachmittag ist Volker Hubrich, leitender Johanniter-Notfallsanitäter und HEMS-TC (Helicopter Emergency Medical Services Technical Crew Member), das letzte Mal mit dem „Christoph 4“ auf dem Landedeck der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) gelandet. Der 64-Jährige beendete mit diesem Akt nach 37 Jahren seinen aktiven Dienst in der Luftrettung. Hubrich ist über die Grenzen von Hannover im Rettungsdienst bekannt, da der RTH im Umkreis von 50 km von Hannover und auch darüber hinaus alarmiert wird. Insgesamt sei er während seiner Dienstzeit 18.212 Einsätze geflogen, resümierte Hubrich.
1977 engagierte sich Hubrich bereits für die JUH als Zivildienstleistender in Hannover. 1979 trat er als Rettungssanitäter dem damaligen Johanniter-Kreisverband Hannover-Stadt bei und hob 1985 erstmalig mit dem „Christoph 4“ ab. Prägnante Ereignisse seiner Laufbahn seien u.a. im Dezember 1986 die Rettung eines Kindes aus dem Steinhuder Meer gewesen, das 30 min unter dem Eis getrieben hatte, oder der Einsatz 1998 beim schweren ICE-Unglück in Eschede mit 101 Toten.
Zugleich verwies Hubrich auf den herausragenden technischen Fortschritt seit Aufnahme seines Flugdienstes. Nicht nur die technische, sondern auch die medizinische Ausstattung des RTH habe sich enorm weiterentwickelt. Dies gelte ebenso für die Ausbildung der Luftretter, so der ausscheidende HEMS-TC. Hubrich hatte gemeinsam mit Kersten Enke von der Johanniter-Akademie die Idee eines Hubschraubersimulators zur Ausbildung von medizinischem Personal in der Luftrettung und damit die Grundsteine für das Projekt „Christoph Life“ gelegt. Seit 2009 werden an der Akademie Notärzte und Notfallsanitäter am Simulator für den Ernstfall ausgebildet.
Hannes Wendler, Mitglied im Johanniter-Landesvorstand Niedersachsen/Bremen, bedankt sich im Namen der JUH für die langjährige Zusammenarbeit, das Engagement und für Hubrichs Einsatz an der Akademie, an der er Nachwuchskräfte ausbildete und sein Wissen weitergab.