Eine Reihe schwerster Erdbeben und eine Vielzahl wetterbedingter Katastrophen haben 2011 zum Jahr mit den höchsten Schäden aus Naturkatastrophen aller Zeiten gemacht. Die gesamtwirtschaftlichen Schäden lagen mit etwa 380 Mrd. US-Dollar fast um zwei Drittel höher als 2005, dem bisherigen Rekordjahr mit Schäden von 220 Mrd. US-Dollar.
Allein die Erdbeben in Neuseeland und Japan (im März bzw. Februar) verursachten im vergangenen Jahr fast zwei Drittel der Gesamtschäden. Die versicherten Schäden übertrafen mit 105 Mrd. US-Dollar ebenfalls den Rekordwert von 2005 (101 Mrd. US-Dollar). Torsten Jeworrek, der im Vorstand der Münchner Rückversicherung Munich Re für das weltweite Rückversicherungsgeschäft zuständig ist, sagte dazu: „So eine Serie schwerster Naturkatastrophen wie im abgelaufenen Jahr ereignet sich zum Glück nur sehr selten. Wir haben es mit Ereignissen zu tun, deren Wiederkehrperioden bezogen auf den Ort des Ereignisses zum Teil bei einmal in 1.000 Jahren oder sogar höher liegen. Aber wir sind auf solche Extremsituationen vorbereitet. Es ist die Aufgabe der Versicherungswirtschaft, auch für extreme Schäden aufzukommen.“
Ungewöhnlich war 2011 die regionale Verteilung der Schäden: Rund 70% der gesamtwirtschaftlichen Schäden entfielen auf Asien. Bei den Naturkatastrophen des abgelaufenen Jahres kamen etwa 27.000 Menschen ums Leben. Nicht berücksichtigt sind dabei die zahllosen Menschen, die bei der Hungersnot in Folge der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten am Horn von Afrika gestorben sind. Diese Dürre bedeutete die größte humanitäre Katastrophe des vergangenen Jahres. Bürgerkrieg und politische Instabilität trugen dazu bei, dass effektive Hilfe von außen für die Menschen nur schwer möglich war.
Naturkatastrophen-Bilanz 2011
18.01.2012, 14:20 Uhr
Höchste Schäden aller Zeiten