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Neue Management- und Verhandlungsmodelle für den Rettungsdienst

01.02.2018, 13:58 Uhr

Fotos: K. von Frieling

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Sehr erfolgreiches 3. Zukunftsforum Rettungsdienst


Wer in leitender Funktion im Rettungsdienst tätig ist, der muss vor allem auch ein guter Manager sein. Und dazu gehört Geschick in der Verhandlungsführung – mit den Partnerorganisationen, mit den Behörden, mit den Kostenträgern, aber auch im eigenen Betrieb. Kann man denn lernen, so zu verhandeln, dass am Ende ein Ergebnis herauskommt, mit dem alle Beteiligten zufrieden sind oder zumindest leben können? „Ja“, sagt Andreas Goßen vom Schranner Negotiation Institute, der die Keynote beim 3. Zukunftsforum Rettungsdienst am Montag in Hamburg hielt. Gleichzeitig warnte er die 134 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Hamburg – in der Regel Führungskräfte des Rettungsdienstes – davor, überzogene Erwartungen zu verfolgen: „Jede Verhandlung ist gekennzeichnet durch das Finden eines Kompromisses.“

„Führungskräfte müssen vordenken und neue Impulse aufnehmen“, zog Moderator Prof. Dr. Klaus Runggaldier ein Fazit der Tagung, das den Kern der Veranstaltung traf. Zum Themenspektrum gehörten deshalb Vorträge über den Rettungsdienst aus gänzlich unterschiedlichen Blickwinkeln, so z.B. über die Auswirkungen der Veränderung der notfallmedizinischen Versorgungslandschaft, den Personalmangel im Rettungsdienst, den Wert und Nutzen von Simulationstrainings für die alltägliche Praxis, aber auch als Grundlage für den Aufbau eines Qualitätsmanagements. Ein erster ausführlicherer Einblick in die Überlegungen des Sachverständigenrates zur Neuordnung der Notfallversorgung wurde ebenfalls gegeben.

Aber vor allem der Blick über den Tellerrand kam nicht zu kurz. Dr. Stefan Braunecker, RETTUNGSDIENST-Redaktionsmitglied und Anästhesist an einer großen Londoner Klinik, erläuterte das Modell des „klinischen Leadership“ im britischen Gesundheitswesen, Michael Girsa von der Wiener Berufsrettung den „Field Supervisor“, der dort nach angloamerikanischem Vorbild eingerichtet wurde. Daneben wurden ein Projekt zur Erhöhung der Überlebensrate bei Reanimationspatienten in Norddeutschland, der teilweise umstrittene Umgang mit den sozialen Medien durch die Retter und neue Management-Ansätze behandelt, so etwa das Führungskräfte-Qualifizierungsprogramm der Rettungsdienstkooperative in Schleswig-Holstein und das „Agile Management“ als mögliches Führungsmodell. (POG)

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