Am vergangenen Freitag wurde die bereits seit April dieses Jahres im Betreib befindliche neue Rettungswache in Tholey-Neipel offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Durch den neuen RTW-Standort kann durch kurze Wege und kürzere Anfahrtszeiten an der Landstraße zwischen Schmelz und Tholey bei medizinischen Notfällen die Eintreffzeit des Rettungsdienstes verkürzt werden. Zuvor wurde die Ortschaften in der Region Bohnental im nördlichen Saarland von den Rettungswachen Lebach, Wadern oder Tholey notfallmedizinisch versorgt. Ein Gutachten bestätigte, dass die Fahrstrecken und Zeiten allerdings teilweise zu lang waren, um die gesetzlich empfohlene Hilfsfrist von 12 Minuten einzuhalten. Diese Lücke wurde mit der neuen Rettungswache im Tholeyer Ortsteil Neipel direkt an der Grenze der Landkreise St. Wendel und Saarlouis geschlossen. Damit setzt der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Saar sein aktuelles Standortkonzept um und optimiert damit kontinuierlich den saarländischen Rettungsdienst.
Seit dem 1. April dieses Jahres ist der RTW mit dem Rufnamen „64-31“ rund um die Uhr einsatzbereit und hat bereits in den ersten vier Wochen des Dienstbetriebes annährend 50 Einsätze gefahren, was dafür spricht, dass sich der 35. Standort des saarländischen Rettungsdienstes außerordentlich positiv auswirkt. Der ZRF Saar erwartet ca. 500 Einsätze im Jahr für die neue Rettungswache Neipel, die verkehrsgünstig an der L145 liegt. Obwohl die Rettungswache knapp im Landkreis St. Wendel liegt, stellt der DRK-Kreisverband Saarlouis das Fahrzeug und dessen Besatzung. Vor diesem Hintergrund betonen die Verantwortlichen, dass bereits in der Planungsphase alle Beteiligten über die Kreisgrenzen hinweg deutlich an einem Strang gezogen haben, um die Notfallversorgung in der Region zu optimieren.
Der Spatenstich für das ca. 150 qm große Gebäude mit einer beheizten Garage erfolgte am 3. März 2015. Der zweckmäßige Massivbau mit einer beheizten Garage und modernen Sozialräumen verfügt auch über getrenntgeschlechtliche Sanitär-, Lager- und Desinfektionsräume mit Schleusenfunktion. Der Neubau der zeitgemäßen Rettungswache erforderte ein Finanzvolumen von rund 450.000 Euro, die durch Zuschüsse von Land und Landkreisen sowie durch die Kostenträger mitfinanziert und durch die RDS GmbH realisiert wurde. Neben dem Verbandvorsteher des ZRF Saar, Landrat Udo Recktenwald, unterstrichen auch die Bürgermeister der Gemeinden Schmelz und Tholey die Wichtigkeit der Fortentwicklung der Grundstrukturen des saarländischen Rettungsdienstes. Im Rahmen der feierlichen Eröffnung wurde auch der ökumenische Segen durch die Mitglieder der Notfallseelsorge und Krisenintervention Saarland e.V. (NKS) gespendet. (Scholl)