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Neue Studie zur Wirksamkeit von Mund-Nasenschutz-Masken veröffentlicht

06.12.2021, 14:41 Uhr

Foto: A. Brockmann/DRK

Forscher plädieren für das Maske-Tragen an Schulen


Ein Team des Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen hat eine neue Studie veröffentlicht, die das maximale Risiko einer Corona-Infektion für verschiedene Szenarien mit und ohne Maske untersucht. Laut der Studie dauert es keine fünf Minuten, bis sich eine ungeimpfte Person, die in der Atemluft eines Corona-Infizierten steht, mit fast 100%iger Sicherheit ansteckt. Denn selbst auf eine Distanz von mehreren Metern hat sich die Atemluft eines Infizierten schon in kürzester Zeit kegelförmig im Raum verbreitet. Solche Begegnungen sind etwa in Schulen, Gaststätten, Clubs oder im Freien unvermeidbar. Gleichzeitig hat die Studie auch die Wirksamkeit von FFP2- und KN95-Masken untermauert: Diese sollen infektiöse Partikel besonders wirkungsvoll aus der Atemluft filtern – vor allem, wenn sie an den Rändern möglichst dicht abschließen. Tragen sowohl infizierte als auch nicht-infizierte Personen dicht abschließende FFP2-Masken, beträgt das maximale Ansteckungsrisiko selbst nach 20 Minuten auf kürzester Distanz kaum mehr als ein Promille. Sitzen die Masken jedoch schlecht und dichten nicht komplett ab, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion auf vier Prozent.

Die Wahrscheinlichkeiten, die das Team des Max-Planck-Instituts ermittelt haben, geben jeweils die obere Grenze des Risikos an. Eberhard Bodenschatz, Direktor am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, sagte dazu, dass die tatsächliche Infektionswahrscheinlichkeit im täglichen Leben etwa 10 – 100-mal kleiner ist als in der Studie angenommen. Grund hierfür sei, dass die Luft, die aus den Rändern der Maske strömt, verdünnt werde und man somit nicht die gesamte ungefilterte Luft abbekäme. Davon ist das Team jedoch ausgegangen, da sie nicht für alle Situationen messen konnten, wie viel Atemluft eines Maskenträgers bei einer anderen Person ankommt. Auch wenn die Ergebnisse des Forschungsteams zeigen, dass die Art und die Trageweise einer Maske einen entscheidenden Einfluss auf das Infektionsrisiko haben, so hat das Team auch herausgefunden, dass das Ansteckungsrisiko auch mit einer schlechtsitzenden Maske immer noch deutlich niedriger sei als im Vergleich zu einer Situation ohne Mund-Nasenschutz. Deshalb ist Eberhard Bodenschatz auch der Meinung, dass das Tragen einer Maske an Schulen eine gute Idee sei.

Den vollständigen Artikel der Max-Planck-Gesellschaft finden Sie hier.

Das Team des Max-Planck-Instituts hat in einem Video mit einer Puppe demonstriert, wie sich die Atemwolke und mit ihr möglicherweise Corona-Viren in verschiedenen Szenarien ausbreiten. Das Video finden Sie hier.




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