Das Schwenninger Rote Kreuz erstattete Anzeige gegen seinen ehemaligen Geschäftsführer. Nachdem bekannt geworden war, dass Festgelder in Höhe von 450.000 Euro, mit denen ein Bauprojekt finanziert werden sollte, nicht mehr vorhanden waren, war der Mann bereits entlassen worden. Das Geld soll der Geschäftsführer, der 13 Jahre lang für das Rote Kreuz tätig war, im laufenden Geschäft verwendet und damit eigene Fehlleistungen kaschiert haben. So wurden offenbar Fahrdienstleistungen nur ungenügend abgerechnet. Dabei habe er Warnungen des Steuerberaters mehrfach ignoriert, wie der „Südkurier“ meldet.
Nach Angaben des DRK-Vorsitzenden Johannes Kohler (hier im Interview) sei das Vorgehen des ehemaligen Geschäftsführers nicht aufgefallen, weil dieser zudem auch die Funktion des Schatzmeisters inne hatte. Einen Kassenprüfer gebe es beim DRK in Schwenningen nicht. Ein geplanter Garagentrakt könne jetzt jedenfalls nur durch Kredite finanziert werden. Kohler hofft zudem darauf, dass sich viele Mitglieder und Bürger an den Spendenaktionen des Roten Kreuzes beteiligen: „Die Helfer, die sonst anderen helfen, brauchen jetzt selbst Hilfe.“ Auf der Hauptversammlung an diesem Freitag sollen weitere Details bekannt gegeben werden.
Neuer Betrugsverdacht beim Roten Kreuz
29.05.2008, 15:54 Uhr
„Die Helfer brauchen jetzt selbst Hilfe“