Die Optimierung der bundesdeutschen Luftrettung nimmt immer konkretere Formen an. Nach Bayern hat auch das Land Brandenburg im Spätsommer vergangenen Jahres damit begonnen, die schnelle Hilfe aus der Luft zu analysieren. So hat das Gesundheitsministerium des Landes Brandenburg am 24. August 2010 die Stationierung eines weiteren Rettungshubschraubers (RTH) im Nordosten des Flächenbundeslandes angekündigt. Dazu hatte das größte der neuen Bundesländer ein Gutachten zur Frage der Luftrettungsstruktur in Brandenburg in Auftrag gegeben das nun vorliegt.
„Ziel ist eine bedarfsnotwendige Struktur für eine zukünftige Ausrichtung der Luftrettung im Nordosten des Landes“, sagte damals Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke). Vor diesem Hintergrund wurde eine Ist-Stand-Analyse der Luftrettung, des bodengebundenen Notarztdienstes und arztbegleiteter Patiententransporte durchgeführt sowie Planungsprämissen für die Luftrettung in Brandenburg erstellt. So soll die Analyse zur Verkürzung der Hilfsfristen ergeben haben, dass in den Bereichen Lychen und Gartz im Landkreis Uckermark ein Bedarf an der „schnellen Hilfe aus der Luft“ besteht. Darüber hinaus habe das Gutachten auch einen Bedarf an Luftrettung im südlichen Nachbarkreis Barnim ergeben.
Wie die „Märkische Oderzeitung“ berichtete, soll die Stationierung eines neuen RTH im Nordosten Brandenburgs nun in konkrete Planungen übergehen, die nach der Sommerpause abgeschlossen sein könnten. Der Landkreis Uckermark liegt ca. 80 km nordöstlich der Bundeshauptstadt Berlin. Im Norden ist der Landkreis Uckermark durch die Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern, im Osten durch die Staatsgrenze zur Republik Polen, im Westen durch den Landkreis Oberhavel und im Süden durch den Landkreis Barnim begrenzt. Dietmar Schulze, Landrat des Kreises Uckermark, betonte, dass sich die Standortentscheidung einzig und alleine an den notfallmedizinischen Erfordernissen orientieren werde, nicht aber an einzelnen Wünschen von Städten oder Kliniken. Als möglicher Standort wird die Stadt Angermünde im Süden des Landkreises auf Grund ihrer zentralen Lage gehandelt. Das Gesundheitsministerium möchte sich jedoch erst mit den betroffenen Landkreisen Uckermark und Barnim verständigen, bevor eine Entscheidung folgt, die noch vor der Sommerpause erwartet wird.
RETTUNGSDIENST wird in einer kommenden Ausgaben über den Ausbau der Luftrettung in Deutschland ausführlich berichten. (Scholl)