Gestern wurde beim Transporthubschrauberregiment 30 der Division Schnelle Kräfte (DSK) in Niederstetten (Main-Tauber-Kreis) auf dem dortigen Militärflugplatz mit der Inbetriebnahme des neuen H145 Leichten Unterstützungshubschraubers Search and Rescue, kurz H145 LUH SAR, der Waffensystemwechsel vollzogen. Die hochmoderne H145, die auch bereits erfolgreich in der zivilen Luftrettung als Intensivtransport- und Dual-Use-Hubschrauber eingesetzt wird, ersetzt die rund 50 Jahre im Einsatz befindliche Bell UH-1D im SAR-Bereich Land des Heeres. Insgesamt werden sieben Einsatzmaschinen, von denen bereits fünf ausgeliefert sind, bis zum kommenden Jahr die 20 Bell UH-1D ersetzen. Der Einsatz erfolgt an den SAR-Kommandos Niederstetten mit „RESCUE 63“, Nörvenich mit „RESCUE 41“ und Holzdorf mit „RESCUE 87“.
Die hochmoderne Maschine verfügt mit 600 PS starken Triebwerken über eine sehr große Leistung und die Möglichkeit, bei Ausfall eines Triebwerkes gefahrlos weiterzufliegen. Mit einem Abfluggewicht von 3.800 kg kann die Maschine entsprechend viel Personal und Material mitführen bzw. aufnehmen. Zur Ausrüstung gehören neben einer modernen fliegerischen Ausstattung auch GPS-, Funk- und Peilgeräte zur Ortung und Kommunikation sowie ein Außenlasthaken, mit dem Lasten bis zu 1.500 kg und auch Löschwasseraußenlastbehälter mit über 800 l transportiert werden können. Eine Rettungswinde mit 90 m Länge und max. 249 kg Nutzlast sowie ein medizinischer Rüstsatz, der vergleichbar mit der medizinischen Ausstattung ziviler Luftrettungsmittel ist, runden das umfangreiche Fähigkeitsspektrum des neuen SAR-Hubschraubers ab.
Die Besatzung des neuen SAR-Hubschraubers H145 LUH SAR unterscheidet sich nicht von der Bell UH-1D, sie besteht weiterhin aus zwei Piloten und einem Luftrettungsmeister, d.h. Rettungsassistent bzw. Notfallsanitäter mit fliegerischer Zusatzausbildung, zivil vergleichbar einem TC HEMS. Alle SAR-Hubschrauber befinden sich in 24-Stunden-Bereitschaft (24/7/365). Während der Tageszeit müssen sie in spätestens 15 Minuten und in der Nacht spätestens 60 Minuten nach der Alarmierung durch die SAR-Leitstelle Münster in der Luft sein. Die Hauptaufgabe besteht in der Erfüllung des Auftrages der Internationalen zivilen Luftfahrorganisation (ICAO), wonach alle Mitglieder verpflichtet sind, einen Such- und Rettungsdienst für Luftnotfälle bzw. Flugunglücke vorzuhalten. Auch die Unterstützung der eigenen und befreundeten Streitkräfte gehört zu den vielfältigen Aufgaben. Nicht zuletzt ist auch die Dringende Eilhilfe zur Unterstützung des Rettungsdienstes eine wichtige Aufgabe des SAR-Dienstes, wenn ein ziviles Rettungsmittel nicht oder nicht rechtzeitig zur Verfügung steht. (Scholl)