Wie der Kölner Express berichtet, verzögert sich die Indienststellung des neuen Luftrettungszentrums (LRZ) in Köln auf unbestimmte Zeit, da es zu massiven Problemen gekommen ist. Eigentlich sollte der Doppelstandort für den RTH/ZSH „Christoph 3“ (BMI) und den ITH „Christoph Rheinland“ (ADAC) bereits am 1. Juli 2015 in Betrieb genommen werden, allerdings standen dem massive Baumängel entgegen. So zeigte schon im Mai dieses Jahres der Rohbau Risse auf und das LRZ mit Hangar sowie Bereitschafts-, Lager- und Sozialräumen sackte ab. Waren es erst 6 cm, so sind es bis heute 12 cm in der Maßabweichung geworden. Der umstrittene Standort für das neue LRZ wurde bereits im Jahre 2005 aus insgesamt 30 Alternativen ausgewählt und auf dem oberen, künstlich aufgeschütteten Kölner Kalkberg, einer früheren Deponie einer chemischen Fabrik, geplant, nachdem das LRZ am Klinikum Köln-Merheim den gestiegenen Anforderungen in der europäischen Luftfahrt nicht mehr entsprach. In der Folge wurden die beiden Kölner Luftrettungsmittel auf den Airport Köln-Bonn „Konrad Adenauer“ verlegt, wo sie bis heute stationiert sind.
Für die Baumaßnahme wurden ursprünglich 10,9 Mio. Euro veranschlagt. Die Baumaßnahme für das neue und vor allem moderne LRZ begann im Herbst 2013, dem die zügige Inbetriebnahme folgen sollte. Allerdings kam es immer wieder zu Verzögerungen und Problemen, die bis heute eine Erweiterung der Finanzmittel um 2,4 Mio. Euro auf insgesamt 13,3 Mio. erforderten. Ein unabhängiger Sachverständiger soll nun die Baumaßnahme und mögliche Lösungen, wie z.B. Betonit-Injektionen, prüfen. Die Indienststellung wird für dieses Jahr von einem Sprecher der Berufsfeuerwehr Köln ausgeschlossen. Inzwischen hat die Stadt Köln einen Rechtsanwalt beauftragt, um Schadenersatzansprüche prüfen zu lassen. (Scholl)