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Niemand will den Feuerwehrführerschein

06.12.2010, 22:24 Uhr

Fotos: M. Wach

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Fachtagung zum Thema „Sichere (Einsatz-)Fahrten“

Der so genannte Feuerwehrführerschein war das umstrittene Thema bei der DGUV-Fachtagung „Sichere (Einsatz-)Fahrten bei Feuerwehr und Hilfeleistungsorganisationen“ am heutigen Montag in Dresden, die morgen fortgesetzt wird. In der Diskussion, die nach dem Vortrag von Thomas Egelhaaf, Leiter der Feuerwehrschule Bruchsal in Baden-Württemberg, lebhaft geführt wurde, wurde vor allem eines deutlich: Niemand will dieses Hilfskonstrukt, mit dem die Gewichtsbegrenzungen der Führerscheinklasse B für Einsatzkräfte umgangen werden sollen. Den Feuerwehren ist damit eh nicht gedient, da deren Einsatzfahrzeuge tendenziell sowieso immer schwerer werden und kaum noch in die entsprechende Gewichtsklasse bis 7,49 t fallen. Aber auch die im Rettungsdienst fahrenden Hilfsorganisationen wollen diese Sonderregelung nicht, wie sowohl Peter Massbeck vom DRK-Generalsekretariat als auch Frank Drescher vom Malteser Hilfsdienst erklärten.

Ein Mehr an Sicherheit wird damit auf jeden Fall nicht erreicht, darin waren sich die rund 150 Teilnehmer am ersten Tag der Veranstaltung einig. Dafür sollte man, so Egelhaafs Bruder Markus von der DEKRA-Unfallforschung, besser an anderen Stellen ansetzen. In seinem Referat zum Thema „Insassenschutz bei Feuerwehrfahrzeugen“ ging er u.a. darauf ein, dass bei Sondersignalfahrten ein vierfach erhöhtes Risiko für tödliche Unfälle besteht, ein achtfaches Risiko für Unfälle mit Personenschaden und ein 17-faches Risiko für schwerwiegende Unfälle mit Sachschaden. Und was machen die Insassen der Einsatzwehrfahrzeuge? Sie schnallen sich laut einer Umfrage Egelhaafs unter 130 Feuerwehrleuten in 32% der Fälle nie und in 31% nur gelegentlich an. Und auch die Lagerung der Ausrüstung in den Fahrzeugen kann erheblich verbessert werden, damit diese bei Unfällen nicht zu fliegenden Geschossen werden. Dazu wird es morgen noch weitere interessante Vorträge geben.

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